Das Grundwasser in der Nähe des amerikanischen Atomkraftwerks Indian Point ist verseucht: Die Werte für Tritium lägen um das 650-fache über dem Normalwert, erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaat New York. Doch es braucht kein Leck. Schon im „Normalbetrieb“ geben alle AKW Tritium an die Umwelt ab.
Im niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde hat sich ein weiterer Zwischenfall ereignet. Unterdessen haben AnwohnerInnen des Kraftwerks Klage eingereicht: Wegen „schwerwiegender Sicherheitsmängel“ müsse Eon die Betriebsgenehmigung entzogen werden.
Menschen können versagen: Ein Beschäftigter des baden-württembergischen Atomkraftwerks Neckarwestheim-2 hat durch das „versehentliche Öffnen“ eines Schalters für mehrere Notmaßnahmen und eine Leistungsdrosselung des Reaktors gesorgt.
Schwer bewacht, abgeschirmt und erfolgreich geheim gehalten hat ein Atomtransport quer durch Deutschland stattgefunden. In Nordenham sind die Lastwagen auf ein Schiff mit Ziel USA verladen worden. In Lingen formiert sich unterdessen der Protest gegen Brennelementelieferungen nach Belgien und Frankreich.
In Morsleben gibt es technische Probleme bei der umstrittenen Schließung der havarierten Atommüllkippe, in den USA kommt Uran aus den Wasserhähnen, im AKW Brokdorf klemmte ein Schieber, in Spanien gehen Beschäftigte der Atomaufsicht auf die Strasse, in Bayern leckt der Forschungsreaktor und in Österreich kann man sich nun „gegen den …
Ein Notkühlsystem im Atomkraftwerk Leibstadt war über einen Zeitraum von rund elf Tagen nicht betriebsbereit. Die Atomaufsichtsbehörde attestierte allen Atomanlagen kürzlich dennoch „ein gutes Sicherheitsniveau“.
„Bröckel-Reaktor“, „Klappriger Uraltmeiler“ oder „Schrottreaktor“: Es lassen sich viele Namen für die maroden Atomkraftwerke finden. Mehrere bestätigen in den vergangenen Tagen diese Bezeichnungen: In Russland wurde möglicherweise radioaktiver Dampf freigesetzt. In Belgien sorgt das AKW Tihange wegen eines Feuers weiter für Schlagzeilen.
Alle Atomkraftwerke sind gefährlich, sie beherbergen ein ungeheures Risikopotential. Teilweise selbst dann noch, wenn sie für immer abgeschaltet wurden. Doch die beiden alten Siedewasserreaktoren von Gundremmingen sind laut einer aktuellen Analyse der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) „die gefährlichsten“ unter den letzten acht in Deutschland noch laufenden Meilern.
Sollte die Stromversorgung in einem Atomkraftwerk ausfallen, stehen große Dieselgeneratoren bereit um u.a. die Kühlsysteme mit Energie zu versorgen. In Gundremmingen und Geesthacht gab es in den letzten Tagen mit diesen Maschinen Probleme.
Eine bislang unveröffentlichte Studie attestiert dem grenznahen französischen Atomkraftwerk Fessenheim umfangreiche Sicherheitsmängel, die zum Teil nicht behoben werden können.