Weil die „Sicherheit“ der 152 Castorbehälter im Zwischenlager Jülich nicht mehr nachgewiesen werden konnte, ordnete die nordrhein-westfälische Atomaufsicht vor fünf Jahren die unverzügliche Räumung an. Passiert ist nichts. Heute heißt es, es sei „keine Prognose möglich“, wann und ob etwas mit dem Atommüll geschieht.
Weniger ist mehr – beim Abriss von AKW ist das mitunter wörtlich zu nehmen. Die Verunreinigung angrenzender Flüsse mit radioaktiven Stoffen wird voraussichtlich zunehmen. Ein Grund dafür ist die Praxis des „Freimessens“ von Atommüll
Auch wenn die Atomkraftwerke nach und nach (viel zu langsam) abgeschaltet werden, gibt es keine Lösung für den Atommüll. Deshalb wird er weiter durch die Republik, von Zwischenlagerhalle zu Zwischenlagerhalle, gefahren. Ein aktuelles Beispiel dafür ist Gorleben.
Wochenlang herrscht in der bayerischen Kleinstadt Weißenhorn Aufregung um eine Müllverbrennungsanlage. Das .ausgestrahlt-Magazin ist daran nicht ganz unbeteiligt.
Nicht nur der laufende Betrieb eines Atomkraftwerks verseucht mit dem Kühlwasser den angrenzenden Fluss. Auch während der Abrissphase können große Mengen Radioaktivität aus dem Kraftwerk emittiert werden. Atomkraftgegner*innen protestierten mit Erfolg gegen diese Pläne des AKW-Konzerns Vattenfall - und setzen nun Maßstäbe für bundesweite Abrissprojekte.
Kürzlich haben 1.400 Menschen, unterstützt von 80 Treckern, in Ahaus gegen weitere Atommüll-Einlagerungen in das dortige Zwischenlager demonstriert. In einer Erklärung fordern nun schon mehr als 10.000 Menschen: Es reicht mit dem Müll.
In Österreich ist auf dem Gelände einer Spedition ein Container aufgetaucht, vollgestopft mit illegal gelagerten radioaktiven Abfällen. Erinnerungen werden wach an den „Transnuklear-Skandal“, der in den 80er Jahren die Atomwirtschaft erschütterte.
Im Zusammenhang mit der geplanten Inbetriebnahme des Atommüll-Lagers Schacht Konrad soll ein großer, neuer Logistikstandort entstehen. Acht Bundesländer sind im Rennen. Proteste sind vorprogrammiert.
Der dringend nötige Neubau einer Zwischenlagerhalle in Jülich wird blockiert. Stattdessen soll der Atommüll abtransportiert werden - möglicherweise sogar in die USA. Dagegen haben Atomkraftgegner*innen Proteste angekündigt.
Gegen alle Bedenken soll ab März wieder AKW-Müll aus Gundremmingen verbrannt werden. Im Müllheizkraftwerk Weißenhorn „laufen die Vorbereitungen auf den Tag X“.