Eigentlich sollte das „Zwischenlager Nord“ bei Greifswald dazu dienen, den Atommüll aus den DDR-Atomkraftwerken Rheinsberg und Lubmin aufzunehmen. So war es den AnwohnerInnen versprochen worden, die damals mit dem Bau gar nicht einverstanden waren. Doch nun verkommt der Standort endgültig zur Langzeitdeponie für strahlenden Schrott aller Art und Herkunft.
AnwohnerInnen und AtomkraftgegnerInnen protestieren: Seit Monaten wird auf der sächsischen Deponie Grumbach schwach radioaktiver Schutt abgelagert, der aus dem Rückbau des niedersächsischen Atomkraftwerks Stade stammt. Jetzt gab es erneut Kontrollen, das zuständige Umweltministerium Sachsen redet die Gefahren weiter klein.
Tausende defekte Atommüllfässer in deutschen Zwischenlagern. Das ruft selbst die Ironisten von „extra 3“ auf den Plan. Sie kündigen an: Günter Wallraff, der „Geigerzähler unter den Investigativ-Journalisten“ will sich um das Dilemma kümmern.
Bei der Urananreicherung in Deutschlands einziger Anreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau fallen große Mengen abgereichertes Uranhexafluorid (UF6) an. Was bislang als „Wertstoff“ galt wurde kürzlich von der Bundesregierung in ihrem Entwurf des „nationalen Entsorgungsplans“ zu „Atommüll“ umdeklariert. Mit dramatischen Folgen, meint Udo Buchholz, Anwohner und entschiedener Gegner der Anlage.
Das Atommülldilemma wird immer offensichtlicher. Gleichzeitig wollen die Energieversorger für eine alternative Endlagersuche nicht zahlen – und halten stattdessen an Gorleben fest, meint die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Sie fordert erneut die Streichung des Standorts als mögliches Endlager aus dem Standortauswahlgesetz.
Schonungslose Neuberechnung des Bundesumweltministeriums haben ergeben: Die Bundesrepublik muss in den nächsten Jahrzehnten viel mehr Atommüll entsorgen als bislang geplant. Erstmalig tauchen in offiziellen Dokumenten Abfälle aus der Urananreicherung und der Asse-II auf. Eine Entsorgungslösung gibt es nicht.
Verrostete und beschädigte Atommüllfässer, aus denen der Inhalt teilweise ausgelaufen ist. Umfangreiche Bergungskonzepte und unklare Entsorgungslösung. Im schleswig-holsteinischen AKW Brunsbüttel schien sich der Höhepunkt des Entsorgungsdesasters anzubahnen. Doch eine Recherche des NDR ergab: An anderen Orten ist der Zustand der Atommüllfässer nicht besser – sondern hat eher System.
Altersbedingt sollen in den kommenden Jahrzehnten weltweit rund 200 Atomreaktoren stillgelegt werden. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet mit gewaltigen Kosten von mehr als 100 Milliarden Dollar – und warnt davor, dass die betroffenen Länder, darunter auch Deutschland, darauf nicht ausreichend vorbereitet seien. Zudem gebe es weltweit kein Endlager für hochradioaktiven …
Anfang der Woche wurde mit der Bergung des über 2.000 Tonnen schweren Reaktorbehälters des AVR in Jülich begonnen. Für 70 Jahre soll er in einem unsicheren Zwischenlager stehen – was dann mit dem verstrahlten Behälter passiert, ist völlig unklar.
Anwohner des Atomkraftwerks Obrigheim in Baden-Württemberg wollten vor Gericht mit einer Klage erreichen, dass der Rückbau unter größeren Sicherheitsaspekten und transparenter geschieht. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim wies die Klage (Az.: 10 S 3450/11) ab.