Die bishierige Suche nach einem tiefengeologischen Lager für hochradioaktiven Atommüll verlief in Deutschland entlang der „Salzlinie“. Anstatt wie andere Länder auch alternative Gesteinsarten zu untersuchen, wurde unbeirrt seit über 40 Jahren am Standort Gorleben festgehalten. Laut einer neuen Studie eignet sich Steinsalz aber „äußerst schlecht“.
Gleich an drei Standorten wurde in den vergangenen Tagen über den „Rückbau“ der dortigen Atomanlagen diskutiert. Überall gibt es Probleme. Und überall beschweren sich kritische BürgerInnen über die Verharmlosung der Gefahren und dem Umgang mit Kritik durch die Behörden und den Betreiber Eon.
Finnland hat als weltweit erstes Land den Bau eines Tiefenlagers für hochradioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken genehmigt. Der Standort befindet sich direkt neben einem Atomkraftwerk und soll für 100.000 Jahre sicher sein. Forscher warnen vor unkalkulierbaren Risiken.
Eine „Eilmeldung“ musste der Betreiber des bayerischen Atomkraftwerks Gundremmingen an die Atomaufsichtsbehörde machen: An einem Brennelement löste sich beim Transport mit einem Kran das Brennstabbündel vom Brennelementkopf und „rutschte“ unkontrolliert in seine Lagerposition. Teilweise befindet sich der Atommüll schon seit fast 30 Jahren in den Becken.
„Whiskey soll atomar verseuchten Boden reinigen“ titelt „Die Welt“ und suggeriert damit eine Lösung für das Atommüllproblem am schottischen Atomstandort Dounreay. Doch der Schein trügt gewaltig. Der Umgang mit radioaktivem Abfall in Großbritannien ist katastrophal und perspektivlos.
Der Arbeitskreis Wesermarsch ruft zu Einwendungen gegen die Pläne des AKW-Betreibers E.ON auf, der am Standort Unterweser den abgeschalteten Meiler zurückbauen und ein neues Atommülllager errichten will.
Vor einer Woche ist es in einem Atommülllager in den USA zu Explosionen gekommen. Die Informationen darüber sind spärlich und die Behörden halten sich bedeckt, das Lager ist aber schon lange wegen Sicherheitsproblemen in der Kritik.
Nach der Meldung über das vorzeitige Betriebsende von zwei Kraftwerksblöcken am Standort Oskarshamn hat nun der Atomkonzern Vattenfall die baldige Stilllegung von zwei Meilern in Ringhals bekannt gegeben. Die Weiternutzung lohnt sich nicht. Zugrunde liegt eine Fehleinschätzung der Entsorgungskosten für den Atommüll.
[Dieser Text erschien am 10.9.15 im .ausgestrahlt-Newsletter] Weil Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel trotz Aufspaltung eine Mithaftung von Eon für die Folgekosten der Atomkraft wollte, lohnt sich das Abstoßen der AKW für den Konzern nicht mehr. Das bedeutet im Umkehrschluss: Eon wollte sich wider alle Dementis tatsächlich aus der Verantwortung stehlen. Doch …
Wie soll künftig der Atommüll entsorgt werden? Eine Antwort will das „Nationale Entsorgungsprogramm“ (NaPro) geben, das vom Bundesumweltministerium erarbeitet und kürzlich von der Bundesregierung abgenickt wurde. Der Bericht wurde bereits im Vorfeld erheblich kritisiert. AtomkraftgegnerInnen haben 70.000 Einwendungen gesammelt.