40 Jahre nach der Standortbenennung ist das geplante Atommülllager im Gorlebener Salzstock noch immer nicht vom Tisch. Die Auseinandersetzung führt Zehntausende Atomkraftgegner*innen ins Wendland – und bei vielen zu Erlebnissen, die bis heute prägen. Ob im Zusammenhang mit der „Republik Freies Wendland“, den vielen Castor-Transporten oder anderen politischen Aktionen: Wir …
Anfang Februar hat das baden-württembergische Umweltministerium die erste Stilllegungs- und Abbaugenehmigung für das AKW Neckarwestheim Block 1 erteilt. Atomkraftgegner*innen halten das für eine „grobe Fehlentscheidung“.
Der Präsident der baden-württembergische Landesärztekammer erklärte kürzlich: Abruchmaterial aus Atomkraftwerken mit einer Strahlenbelastung unter zehn Mikrosievert ist ungefährlich. Auch Ministerpräsident Untersteller erachtet das Freigabeverfahren für „sinnvoll“ und hebt den Anlieferungsstopp für Bauschuttdeponien auf. Atomkraftgegner*innen widersprechen und kündigen weitere Proteste an.
Obwohl das Atommüll-Zwischenlager am AKW Brunsbüttel keine Genehmigung mehr hat, will der Energiekonzern Vattenfall dort weitere Castoren mit strahlenden Abfällen einlagern. Das wäre illegal, doch die Politik will das offenbar billigen. Zur Zeit können Einsprüche gegen eine neue Genehmigung für die Lagerhalle gemacht werden.
Über die vor 30 Jahren havarierte Reaktorruine von Tschernobyl wurde nun das „New Safe Confinement“ geschoben, eine gigantische Stahlkonstruktion, das größte bewegbare Bauwerk der Menschheit. Für die nächsten hundert Jahre soll sie nun die Außenwelt vor dem Block schützen, in dem immernoch hunderte Tonnen Kernbrennstoff lagern.
Mit Hochdruck arbeitet der Energiekonzern EnBW an den Vorbereitungen für die Überführung von 15 Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll aus dem AKW Obrigheim ins Zwischenlager am AKW Neckarwestheim. AtomkraftgegnerInnen lehnen diese „Billiglösung“ wegen hoher Risiken ab.
Ende Oktober 2016 nahm ich an einer Veranstaltung zur Auswahl von Bürgervertreterinnen und -vertretern für ein sogenanntes Nationales Begleitgremium teil, das im Rahmen des Standortauswahlverfahrens für ein atomares Endlager eingerichtet wird. In diesem Text schildere ich meine subjektiven Eindrücke von der Veranstaltung.
Vor wenigen Tagen gelang es Anti-Atom-AktivistInnen, einen Atommüll-Transport in Gorleben zu stoppen. Am kommenden Freitag wird vor den umstrittenen Anlagen eine Kundgebung stattfinden. Die Forderung: das Land solle nach der Weigerung des Zwischenlager-Betreibers, dort nötige Modernisierungen umzusetzen, endlich einen Einlagerungsstopp verfügen.
Kürzlich startete das Erörterungsverfahren der Einwände gegen den Rückbau des bayrischen Atomkraftwerk Grafenrheinfeld. Der zweite Tag endete mit einem Eklat: UmweltschützerInnen verließen unter Protest die Veranstaltung. Betreiber PreussenElektra schließt zudem ein Wiederanfahren der Anlage nicht aus.
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat ein Problem: Ab 2017 muss ein neuer Abnehmer für die Salzlauge gefunden werden, die täglich in das havarierte Atommüll-Lager Asse-2 eindringt und die Grube absaufen lässt. AtomkraftgegnerInnen aus dem Wendland haben einen Vorschlag: Das Bergwerk in Gorleben damit fluten!