Ein kleiner Exkurs am Rande: In den 70er Jahren wurde das Wort "Entsorgung", ein Wort das bis dahin in der deutschen Sprache unbekannt war, erst geschaffen. Es gibt einen direkten Zusammenhang mit dem "Nationalen Entsorgungspark Gorleben".
Während der Erörterung der Kritik zum geplanten Abriss des AKW Krümmel, die in den vergangenen Tagen stattfand, wurden auch neue Atommüll-Pläne des Betreibers Vattenfall bekannt.
„Heimlich“ wurde Abrissmaterial aus dem Atomkraftwerk Obrigheim auf eine Deponie gebracht. Atomkraftgegner*innen üben heftige Kritik an diesem „Freimess-Verfahren“ und warnen vor langfristigen Risiken. Aktuelle Meßwerte aus Mecklenburg-Vorpommern bestätigen das.
Vor wenigen Tagen erreichte der letzte Castortransport das Atomkraftwerk Krümmel. Anders als noch 2003 blieb dieser Atomtransport von der Öffentlichkeit nahezu unbeachtet. Er war nämlich leer. Doch in den kommenden Tagen geht es in Krümmel um viel mehr.
Die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus dem havarierten Atommüll-Lager Asse-2 wird noch dringlicher. Kritiker*innen fordern umgehende Konsequenzen aus dem erhöhten Laugenzufluss und wollen mit einem Anti-Atom-Treck am kommenden Wochenende ihre Forderungen unterstreichen.
Innerhalb recht kurzer Zeit haben sich bereits mehr als 1000 Menschen gegen die drohenden Atommüll-Transporte aus Jülich und Garching in das Zwischenlager Ahaus ausgesprochen.
Bergleute und Geolog*innen kennen die alte Bergmannsregel: Erst wenn die Spitzhacke den Stollen freilegt, weiß man, wie es im Untergrund wirklich aussieht. Die Regel gilt nach wie vor – auch bei der Suche nach einem tiefengeologischen Atommüll-Lager.
Auch bei Block 2 des baden-württembergischen Atomkraftwerks Neckarwestheim „zählen nur die Interessen der EnBW“, kritisieren Atomkraftgegner*innen. Mit einer Sammeleinwendung wird für die Sofort-Abschaltung und gegen die Abrisspläne protestiert.
„Konrad wird fertiggestellt“, ist sich Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) sicher. Atomkraftgegner*innen unterstellen ihm eine „Rolle rückwärts in die 80er“ und laden zu einer bunten Protestaktion gegen die Atommüllpläne ein.