Unter dem Motto „Atomstandort Lingen nicht länger tolerieren“ formiert sich derzeit der Protest gegen das Atomkraftwerk Emsland und die Brennelementefabrik Lingen. Am kommenden Wochenende findet eine Kundgebung statt.
Der „Europäische Druckwasserreaktor“ (EPR) sollte Areva den ganz großen Durchbruch auf dem international umkämpften Markt um den Bau von neuen Atomkraftwerken bringen. Doch nun steht der französische Atomkonzern vor der Pleite.
Das Atommülldilemma wird immer offensichtlicher. Gleichzeitig wollen die Energieversorger für eine alternative Endlagersuche nicht zahlen – und halten stattdessen an Gorleben fest, meint die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Sie fordert erneut die Streichung des Standorts als mögliches Endlager aus dem Standortauswahlgesetz.
Schonungslose Neuberechnung des Bundesumweltministeriums haben ergeben: Die Bundesrepublik muss in den nächsten Jahrzehnten viel mehr Atommüll entsorgen als bislang geplant. Erstmalig tauchen in offiziellen Dokumenten Abfälle aus der Urananreicherung und der Asse-II auf. Eine Entsorgungslösung gibt es nicht.
Verrostete und beschädigte Atommüllfässer, aus denen der Inhalt teilweise ausgelaufen ist. Umfangreiche Bergungskonzepte und unklare Entsorgungslösung. Im schleswig-holsteinischen AKW Brunsbüttel schien sich der Höhepunkt des Entsorgungsdesasters anzubahnen. Doch eine Recherche des NDR ergab: An anderen Orten ist der Zustand der Atommüllfässer nicht besser – sondern hat eher System.
Heute läuft die Frist zur Kündigung des deutsch-brasilianischen Atomvertrages aus. Und die Bundesregierung hat die Chance nicht genutzt, die Zusammenarbeit zur Förderung der Atomenergie zu beenden. Die Motivlage: Die deutsche Atomwirtschaft kann weiter Geschäfte machen.
Altersbedingt sollen in den kommenden Jahrzehnten weltweit rund 200 Atomreaktoren stillgelegt werden. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet mit gewaltigen Kosten von mehr als 100 Milliarden Dollar – und warnt davor, dass die betroffenen Länder, darunter auch Deutschland, darauf nicht ausreichend vorbereitet seien. Zudem gebe es weltweit kein Endlager für hochradioaktiven …
Der Meiler Isar-II in Bayern soll als einer der letzten in Deutschland vom Netz gehen. Noch bis 2022 soll der Leistungsbetrieb des Atomkraftwerks gemäß des Atomausstiegs möglich bleiben. Doch neben den anderen acht Reaktoren kommt auch dieses Kraftwerk in die Jahre, das beweisen immer häufiger auftretende Störungen und Defekte.
Mit einem fingierten Informationsbrief sorgt Greenpeace in der Schweiz gerade für Aufregung. Dort bekamen zuvor Anwohner von Atomkraftwerken zur Nachbesserung der Katastrophenschutzmassnahmen gegen AKW-Unfälle Jodtabletten mit der Information „im Notfall gut geschützt“. Eine Ansicht, an der auch Deutschland weiter festhält.
Nach fast vier Jahren Ermittlungen und drei Verhandlungstagen kam es am vergangenen Donnerstag im Amtsgericht Merseburg zu einem Freispruch von vier angeklagten Anti-Atom- und Robin-Wood-AktivistInnen. Mit einer Aktion hatten sie einen Atommülltransport in das Zwischenlager Nord bei Greifswald blockiert.