Kein Ausbau der Atomkraft in Schweden
Deutschland ist kein Einzelfall: Der schwedische Staatskonzern Vattenfall hat alle Pläne zum Ausbau der Atomenergie in Schweden auf Eis gelegt. Das Land will den Atomausstieg.
Deutschland ist kein Einzelfall: Der schwedische Staatskonzern Vattenfall hat alle Pläne zum Ausbau der Atomenergie in Schweden auf Eis gelegt. Das Land will den Atomausstieg.
Horst Seehofer, Ministerpräsident des Landes mit der höchsten Abhängigkeit zur Atomkraft ist weiter auf Crashkurs mit dem Atomausstieg. Bei einem Besuch in China unterzeichnete er kürzlich eine Absichtserklärung für die Zusammenarbeit im Bereich der Öko-Energie als auch der Atomkraft.
Eigentlich sollte das „Zwischenlager Nord“ bei Greifswald dazu dienen, den Atommüll aus den DDR-Atomkraftwerken Rheinsberg und Lubmin aufzunehmen. So war es den AnwohnerInnen versprochen worden, die damals mit dem Bau gar nicht einverstanden waren. Doch nun verkommt der Standort endgültig zur Langzeitdeponie für strahlenden Schrott aller Art und Herkunft.
Im belgischen Atomkraftwerk Tihange ist gestern ein Transformator explodiert und hat für die Notabschaltung des Reaktors gesorgt. Erinnerungen werden wach an das niedersächsische AKW Krümmel, dass nach einem vergleichbaren Unfall letztlich nicht wieder in Betrieb genommen werden durfte.
AtomkraftgegnerInnen forderten am vergangenen Wochenende mit einer Abschlusserklärung der internationalen Konferenz den Stopp von Uranabbau und -transporten, die weltweit den Betrieb der Atomindustrie sicherstellen. Mit Aktionen in Lingen und Gronau wurden die Forderungen unterstrichen.
Im November 2014 mussten 12 Störfälle, Vorkommnisse oder Abweichungen vom regulären Betrieb in Atomanlagen verzeichnet werden. Davon betroffen sind auch sieben deutsche Anlagen. Seit Jahresbeginn summieren sich die Störungen in Deutschland damit auf 68, davon 51 meldepflichtige.
AnwohnerInnen und AtomkraftgegnerInnen protestieren: Seit Monaten wird auf der sächsischen Deponie Grumbach schwach radioaktiver Schutt abgelagert, der aus dem Rückbau des niedersächsischen Atomkraftwerks Stade stammt. Jetzt gab es erneut Kontrollen, das zuständige Umweltministerium Sachsen redet die Gefahren weiter klein.
Tausende defekte Atommüllfässer in deutschen Zwischenlagern. Das ruft selbst die Ironisten von „extra 3“ auf den Plan. Sie kündigen an: Günter Wallraff, der „Geigerzähler unter den Investigativ-Journalisten“ will sich um das Dilemma kümmern.
Bei der Urananreicherung in Deutschlands einziger Anreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau fallen große Mengen abgereichertes Uranhexafluorid (UF6) an. Was bislang als „Wertstoff“ galt wurde kürzlich von der Bundesregierung in ihrem Entwurf des „nationalen Entsorgungsplans“ zu „Atommüll“ umdeklariert. Mit dramatischen Folgen, meint Udo Buchholz, Anwohner und entschiedener Gegner der Anlage.
In Frankreich fliegen Drohnen unbehelligt über Atomanlagen – mögliche Anschläge wären katastrophal. Mit einer Studie belegt Greenpeace, wie real die Gefahren und wie anfällig die Atomanlagen für terroristische Angriffe sind.