Noch nie hat Deutschland soviel Energie nur für die Nachbarländer produziert. Der Grund: Sinkende Strompreise befeuern die Nachfrage aus dem Ausland. Ihr Anteil am deutschen Stromverbrauch wuchs auf einen neuen Rekordwert von 31,4 Prozent.
Extrem riskant, finanziell katastrophal und ernsthaft umweltschädigend: Unter dubiosen Umständen sollen in Finnland und Ungarn neue Atomkraftwerke gebaut werden. Unterlagen, die das Aus der Projekte bedeuten könnten, werden geheim gehalten.
Der „World Nuclear Industry Status Report“ beschreibt einmal im Jahr die weltweite Entwicklung der Atombranche und nimmt kritische Bewertungen vor. Auch 2015 kommen die Autoren zu folgendem Ergebnis: Die Atomenergie ist ein Auslaufmodell, weltweit befindet sie sich auf Talfahrt.
25 Unternehmen aus der Atombranche protestieren gegen die Kostenbeteiligung an der Offenhaltung des Bergwerks Gorleben, darunter sogar staatliche Unternehmen und die Stadtwerke München. Offensichtlich setzen sie weiter auf eine Atommüllkippe im Wendland.
Es ist ein Hammer: Unter der Überschrift „Keine Transporte mehr mit MOX-Brennelementen in niedersächsische AKW“ verkündet Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel, dass vor Kurzem einer dieser Plutoniumtransporte durchgeführt wurde.
Zwei aktuelle Petitionen werben um die Gunst von AtomkraftgegnerInnen: Zum Einen fordert das französische Netzwerk „Sortir du nucléaire“ die Stilllegung des grenznahen Meilers Fessenheim. Die zweite Petition richtet sich gegen den Atomkonzern Vattenfall, der mit einer Klage gegen den Atomausstieg 4,7 Milliarden Euro von Deutschland haben möchte.
Das Bremer Betriebshafengesetz verbietet seit 2012 den Umschlag von Kernbrennstoffen in den Häfen von Bremen und Bremerhaven. Der Wirtschaftsverband Kernbrennstoff-Kreislauf und Kerntechnik e.V. (WKK) zog dagegen vor Gericht. Nun muss das Bundesverfassungsgericht entscheiden. Die nächsten Jahre bleiben Atomtransporte somit verboten.
Vor drei Tagen ist es zu einer Reaktorschnellabschaltung im Schweizer Atomkraftwerk Mühleberg gekommen. Neue Bundesvorgaben fordern jetzt als Konsequenz aus den Havarien von Fukushima, dass bei einem Super-GAU die Evakuierung von Großstädten, wie Bern, sichergestellt werden muss. Zumindest theoretisch. Denn möglicherweise werden diese – in ihrer Wirkung umstrittenen – Anpassungen …
Schweden plante Laufzeitverlängerungen, Leistungserhöhung bei bestehenden Meilern und AKW-Neubauten. Das alles ist vom Tisch. Aus wirtschaftlichen Gründen sollen kleinere Reaktoren nun sogar vorzeitig stillgelegt werden.
Auf dem Dach des als „Pannenmeiler“ bekannten Atomkraftwerks Temelin in Tschechien ist erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Der Betreiber der Anlage verschwieg den Störfall tagelang, nun fordern AtomkraftgegnerInnen „umfassende Überprüfungen“. Parallel zu diesem Ereignis kam es im französischen AKW Paluel zu einem Großbrand.