Auf Kosten des Klimas
In den Medien mehren sich die Stimmen, die angesichts der Klimakrise eine Renaissance der Atomkraft fordern. Mit Klimaschutz hat die neu aufgekeimte Atom-Debatte jedoch wenig zu tun.
In den Medien mehren sich die Stimmen, die angesichts der Klimakrise eine Renaissance der Atomkraft fordern. Mit Klimaschutz hat die neu aufgekeimte Atom-Debatte jedoch wenig zu tun.
Grüner Wasserstoff muss ausschließlich aus Erneuerbaren Energien produziert werden. Es darf keine Förderung von gelbem Wasserstoff und der damit verbundenen indirekten Förderung der Atomkraft geben. Ebenso muss es ein Importverbot von gelbem Wasserstoff geben, wozu auch eine eindeutige Klassifizierung notwendig ist
Die Bundesregierung muss sich auf europäischer und internationaler Ebene aktiver für den Atomausstieg einsetzen und dazu Bündnisse mit anderen atomkritischen Ländern schließen. Interview mit Patricia Lorenz (u.a. Global 2000)
Anlässlich der Präsentation des JRC-Berichts der EU-Kommission vor dem ITRE-Aussschuss des EU-Parlaments am 15. Juli legen wir hier die Kritik von Günter Wippel am JRC-Bericht ausführlich dar.
Rund 80 Initiativen und Verbände aus mehreren europäischen Ländern fordern mit einer trinationalen Resolution, das Brennelementewerk in Lingen zu schließen und den deutschen Atomausstieg anzuerkennen.
Mitten in Europa soll ein Atomkraftwerk den Betrieb aufnehmen dürfen, dass technisch völlig veraltet ist und wo sich schon während der Bauphase eine Reihe von Skandalen ereignet haben. Atomkraftgegner*innen gehen gegen diese „verpfuschte Höllenmaschine“ gerichtlich vor.
In der sogenannten Taxonomie will die EU definieren, welche Wirtschaftstätigkeiten als nachhaltig anzusehen sind. Pro-Atom-Lobbygruppen und atomfreundliche Länder kämpfen mit aller Macht darum, dass auch Atomkraft dieses begehrte Label bekommt. Deutschland könnte das verhindern, will aber dasselbe für fossiles Gas erreichen. Es droht ein fataler Kuhhandel.
Zusammengefasst: Es fliegen die Fetzen und die Atomlobby drängt weiter darauf, dass Atomkraft als nachhaltig eingestuft wird. Denn wenn die neuen europäischen Kriterien für grünes Investment, die EU-Taxonomie, die Hochrisikotechnik endgültig ausschließen würde, würde das für die Atomlobby nicht nur PR-Schäden bedeuten, sondern vor allem finanzielle Einbußen.
In der EU wird darum gestritten, welche Rolle Atomkraft und fossiles Gas in der europäischen spielen. Doch was hat es eigentlich mit diesem Wasserstoff-Hype auf sich, wo liegen die Gefahren aus atomkritischer Perspektive und was muss passieren, damit das ganze nicht im Greenwashing endet?
Mit einer „Renaissance der Atomkraft“ wollte Großbritannien einen ambitionierten Klimaschutz-Kurs starten. Doch das Projekt „Horizon Nuclear Power“ ist gescheitert, der Bau weiterer Atomkraftwerke in Großbritannien damit Geschichte. Die einzige Neubau-Baustelle wird unterdessen zum Milliardengrab.