40 Jahre nach dem schweren Unfall im US-AKW Harrisburg ist der letzte Meiler am Standort endlich vom Netz. Aus wirtschaftlichen Gründen, jahrelang schrieb er rote Zahlen. Das ist kein Einzelfall, sondern mit ein Grund, weshalb Atomkraft kein Klimaretter sein kann.
Mit Unterstützung durch Euratom-Gelder sollte in Frankreich ein spezieller Prototyp-Reaktor gebaut werden, der als „inhärent sicher“ und „nachhaltig“ angepriesen wurde. Nun ist das Projekt tot.
Erneut gibt es offenbar massive technische Probleme in zahlreichen französischen Atomkraftwerken. Die Atomaufsicht hält sich mit Details bedeckt. Vor wenigen Jahren gab es einen ähnlichen Skandal. Die Stimmung in der Bevölkerung kippt.
Obwohl Deutschland aus der Atomenergie aussteigt, verdienen hiesige Firmen sogar mit dem Neubau der Hochrisikotechnik. Während Vorstandsvorsitzende dem Atomausstieg widersprechen, tragen deutsche Firmen eine Mitverantwortung für schwere Störfälle.
Acht Jahre nach Beginn der Katastrophe von Fukushima steht die japanische Atomindustrie vor einer „Ära der massiven Stilllegung“. Trotz aller Bemühungen der Atomlobby ist das nukleare Zeitalter vorbei. Damit beginnen neue Probleme.
Wenige Jahre vor der Stilllegung der letzten deutschen Meiler werden die Forderungen nach Laufzeitverlängerungen oder gar nach dem Neubau von Reaktoren immer lauter. Dass der deutsche Atomausstieg kein „Sonderweg“ ist, wie es derzeit von einigen Politiker*innen und aus Wirtschaftkreisen behauptet wird, belegen auch die Statistiken der Internationalen Atomenergiebehörde.
Energiesystemexperte Andreas Jahn über Atom- und Kohleausstieg, Versorgungssicherheit bei steigendem Anteil erneuerbarer Energien und den Zusammenhang zwischen Stromleitungen und Strommarkt.
Eine aktuelle Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist die absolute Bankrott-Erklärung für alle Atomkraftwerke. Die Meiler dienen weder dem Klimaschutz, noch laufen sie, um Energie herzustellen.
Zwei Umweltverbände haben vor dem Europäischen Gerichtshof erfolgreich gegen die Laufzeitverlängerungen zweier belgischer Atomkraftwerke geklagt. Trotz der nun attestierten „Rechtswidrigkeit“ dürfen die umstrittenen Meiler am Netz bleiben. Und Deutschland unterstützt den Betrieb.
Die Abschaltung der AKW steht einem zügigen Kohleausstieg nicht im Weg. Das realitätsferne Strommarktmodell aber treibt den Bedarf an kaum benötigten Reservekraftwerken unnötig in die Höhe