Die „Atom-Renaissance“ findet nicht statt
Weltweit sind die Atomträume zerstoben, die Katastrophentechnologie verliert eindeutig an Boden. Eine Bilanz für 2014.
Weltweit sind die Atomträume zerstoben, die Katastrophentechnologie verliert eindeutig an Boden. Eine Bilanz für 2014.
Der Beginn der Atomkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima liegt heute fast vier Jahre zurück. Täglich gibt es Meldungen über die Folgen oder Berichte über Komplikationen bei der Bewältigung des GAU – und immer wieder auch Versuche, diese kleinzureden.
Im Dezember 2014 mussten 15 Störfälle, Vorkomnisse oder Abweichungen vom regulären Betrieb in Atomanlagen verzeichnet werden. Davon betreffen 8 deutsche Anlagen. Seit Jahresbeginn summieren sich die Störungen in Deutschland auf 76, davon 58 meldepflichtige.
Bei Wartungsarbeiten ist im Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen ein Leck an einer Rohrleitung entdeckt worden. Im AKW Brokdorf startete ein Notstromaggregat nicht.
Nach einem Cyberangriff auf ein südkoreanisches Atomkraftwerk wurden interne Daten im Internet veröffentlicht. Bis Weihnachten soll die Anlage abgeschaltet werden, fordert ein sich zu der Aktion bekennender Atomkraftgegner.
Die „Süddeutsche“ zitierte gestern aus einem internen Papier des Wirtschafts- und Umweltministeriums, in dem von der Bundesregierung ein „milliardenschwerer Entsorgungsfonds“ geplant werde. AtomkraftgegnerInnen äußern Skepsis und schlagen zur Risikominderung für den Steuerzahler eine Verlängerung und Erhöhung der Brennelementesteuer vor.
16 AktivistInnen von Greenpeace waren 2011 auf das Gelände des spanischen Atomkraftwerks Cofrentes eingedrungen und malten u.a. die Botschaft „Peligro Nuclear“ (Nukleare Gefahr) auf einen der Kühltürme. Ihnen drohten rund zweieinhalb Jahren Haft, nun sind sie freigesprochen worden. Die Aktion liegt schon fast vier Jahre zurück: Im Februar 2011 gelangten …
Eine russische Umweltschützerin hat über den Münsteraner Fachanwalt Wilhelm Achelpöhler bei der Münsteraner Staatsanwaltschaft die Wiederaufnahme der strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Gronauer Urananreicherer Urenco Deutschland GmbH beantragt. Dabei geht es um den illegalen Export von rund 27.000 Tonnen abgereichertem Uran, die seit Mitte der 1990er-Jahre von Gronau aus als Atommüll …
Deutschlands Stromexport ist weiter auf Rekordkurs: Nach Prognosen wurde noch nie soviel elektrische Energie ins Ausland verkauft wie in diesem Jahr. Ein schnellerer Atomausstieg wäre also möglich. Wie das Statistische Bundesamt am gestrigen Dienstag auf der Grundlage von Angaben der vier großen Übertragungsnetzbetreiber mitteilte, bleibt Deutschland trotz des allmählichen Ausstiegs aus …
Nach dem Beginn des GAU von Fukushima wurden 2011 sieben Atomkraftwerken in Deutschland die Betriebserlaubnis entzogen. Damit ist ein Wiederanfahren der Meiler nicht mehr möglich. Doch immer wieder sorgen zweifelhafte Aussagen für Unruhe. Aktuell spricht die „Südwest Presse“ von „Kauderwelsch mit Kernkraft“, bereits im November drohte RWE mit einer Wiederinbetriebnahme …