Obwohl gegen die Transporte geklagt wird, wurde im Januar weiterhin aus der Brennelementefabrik Lingen radioaktiver Brennstoff an marode Atomkraftwerke im Ausland geliefert. Das ist klarer Rechtsbruch und muss Konsequenzen haben.
Offenbar rechtswidrig wurden im Dezember Brennelemente von Lingen in das schweizerische Atomkraftwerk Leibstadt geliefert. Dem Betreiber drohen nun strafrechtliche Konsequenzen, die im Atomgesetz geforderte Zuverlässigkeit steht in Frage. Die atompolitische Bilanz der GroKo ist eine Katastrophe.
Während sich in Fukushima die Schwierigkeiten um die Bewältigung des Super-GAU vor fast zehn Jahren zuspitzen, will die Ukraine die Region um Tschernobyl zum „Welterbe“ erklären lassen. Um Touristen in die verstrahlte Landschaft zu locken.
Nach technischem Versagen ist im finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto-2 vergangene Woche die Radioaktivität deutlich angestiegen. Zu einer Freisetzung in die Umwelt kam es aber nicht.
Brennelemente aus Lingen dürfen weiterhin in das umstrittene belgische Atomkraftwerk Doel geliefert werden. Eine laufende Klage eines Atomkraftgegners hat keinen Einfluss auf die „eiligen“ Atomgeschäfte, urteilte der hessische Verwaltungsgerichtshof. Kritiker*innen antworten mit Protest vor der Anlage.
Dass der sogenannte „Normalbetrieb“ der Atomanlagen das tägliche Risiko von Defekten bis hin zu schweren Unfällen bedeutet, belegen aktuelle Ereignisse. Die Gefahr ist auch nach der endgültigen Abschaltung nicht gebannt.
Wegen des Unfallrisikos und der möglichen Freisetzung von Strahlung sind Atomtransporte gefährlich. Das Minimierungsgebot der Strahlenschutzverordnung untersagt „unnötige“ Transporte. Doch zwischen Würgassen und Grafenrheinfeld sollen sie offenbar stattfinden.
Während in den Zwischenlagern Betonmauern zusätzliche Sicherheit bieten, sind es allein die Atommüll-Behältern, die während des Transports den Schutz gegen Einwirkungen von außen gewährleisten müssen. In ihnen befindet sich der giftigste Müll, den die Menschheit produziert hat. Jetzt gab es Serienfehler bei den Verschlussdeckeln.
In einer Antwort an die Grünen bestätigt die Bundesregierung indirekt, dass mindestens 19 Meiler in Europa faktisch illegal betrieben werden. Es gibt massive Sicherheitsmängel in zahlreichen Anlagen.
Der Atomkonzern URENCO plant die Beteiligung am Bau von Atomkraftwerken in England und in den Niederlanden. Die deutschen Energiekonzerne RWE und E.ON sind Anteilseigner*innen an URENCO. Die Bundesregierung hat ein Veto-Recht gegen diese Atompläne.