Atomausstieg: Da fehlt noch was
Mit der endgültigen Abschaltung des AKW Philippsburg-2 zur Jahreswende geht es mit dem deutschen Atomausstieg zwar voran. Dennoch fehlt noch viel - zwei Beispiele.
Mit der endgültigen Abschaltung des AKW Philippsburg-2 zur Jahreswende geht es mit dem deutschen Atomausstieg zwar voran. Dennoch fehlt noch viel - zwei Beispiele.
Mit dem Betriebsende des Berliner Forschungsreaktors beginnt am 11. Dezember die „kleine Abschaltserie 2019“, die über das schweizerische AKW Mühleberg beim AKW Philippsburg-2 enden wird.
Anfang kommender Woche soll ein weiterer Uranmüllexport aus der Anreicherungsanlage in Gronau erfolgen. Unterdessen formieren sich auch Proteste gegen einen im Frühjahr angekündigten Castor-Transport.
Während der Papst an der „Sicherheit“ des AKW-Betriebs zweifelt und die Abschaffung der Atomwaffen fordert, wollen führende Politiker*innen der Christlich Demokratischen Union die Laufzeitverlängerung für alte Meiler.
Anhand von zwei aktuellen Beispielen kann belegt werden, dass Atommüllprojekte immer auch das Nichteinhalten von Versprechen und Fristen bedeuten. Was wiederum immer auch mit höheren Kosten verbunden ist.
Welche Anforderungen an die Sicherheit eines Atommülllagers gestellt werden, diskutieren derzeit die mit der Standortsuche betrauten Behörden. In diesem Zusammenhang weisen Kritiker*innen auf ein massives Defizit hin: Bei derzeitiger Rechtslage dürfe aus dem bereits genehmigten Atommülllager Schacht Konrad deutlich mehr Radioaktivität austreten, als für ein hochaktives Lager erlaubt würde.
Während die Atomlobby die Illusion von neuen Meilern predigt, hat diese Ansage Gewicht: Die weltgrößte Ratingagentur Standard and Poor’s Corporation (S&P) rät dem Finanzmarkt von Investitionen in den Ausbau der Atomenergie ab.
Entschieden protestieren heute Atomkraftgegner*innen in und um Gronau gegen einen neuen Zug mit Uranmüll aus der Urananreicherungsanlage. Während bereits zehntausende Menschen mit ihrer Unterschrift den Stopp der unrechtmäßigen Transporte nach Russland fordern, verweigert RWE als Mitbetreiber der Anlage Gespräche.
An nur einem Tag wurden eine ganze Reihe von Störfällen und Defekten aus Atomkraftwerken gemeldet. Darunter drei französische AKW, die von einem Erdbeben betroffen sind.
In einem neuen Report warnen diverse Organisationen und Verbände vor den Folgen der langfristigen Atommülllagerung: Die Finanzierung ist unklar, die Lager-Kapazitäten teilweise erschöpft, die Lösungen nicht in Sicht.