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Keine Castor-Transporte auf dem Neckar!
Am 19.12.2017 erreichte der fünfte und damit letzte Neckar-Castor-Transport das AKW Neckarwestheim: zur Pressemitteilung. An der Unterschriftensammlung gegen die unnötigen und gefährlichen Transporte beteiligten sich knapp 6.500 Atomkraftgegner*innen.
Im Laufe des Jahres 2017 wurden in insgesamt fünf Transporten auf dem Neckar 15 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll aus dem AKW Obrigheim nach Neckarwestheim gebracht.
Das Gestein unter dem Atommüll-Lagertunnel in Neckarwestheim ist porös und voller Hohlräume, und direkt daneben läuft noch ein riskantes AKW – ein denkbar schlechter Platz für so stark strahlende Stoffe. Besser wäre es gewesen, in Obrigheim eine robuste Lagerhalle für die Behälter zu bauen.
Dies war eine gemeinsame Aktion mit dem Bündnis Neckar castorfrei.
Bildergalerie: 5 Mal Tag X auf dem Neckar
Die fünf Castortransporte per Schiff im Juni, September, Oktober, November und Dezember 2017 wurden von zahlreichen Protestaktionen zu Lande und im Wasser begleitet:
- Tag X - 1. Transport: 28. Juni 2017 (3 Fotos: Jannis Große)
- Tag X - 2. Transport: 6. September 2017 (3 Fotos: Jürgen Baumeister)
- Tag X - 3. Transport: 11. Oktober 2017 (3 Fotos: Jürgen Baumeister)
- Tag X - 4. Transport: 16. November 2017 (3 Fotos: Jürgen Baumeister)
- Tag X - 5. Transport: 19. Dezember 2017 (3 Fotos: Jürgen Baumeister)
19. Dezember: Tag X (5/5)! Der fünfte und damit letzte CASTOR-Transport ist von 23 Uhr (18.12.) bis 10 Uhr morgens unterwegs. Damit ist das Atommüll-Problem jedoch wiedereinmal nur verschoben - und mitnichten behoben!
Pressemitteilung von .ausgestrahlt
Pressemitteilung des Bündnis Neckar Castorfrei
3. Dezember: Etwa 200 Atomkraftgegner*innen trotzen dem Wintereinbruch und verleihen mit einer lebensfrohen Demo zum AKW Neckarwestheim ihrer Forderung nach der sofortigen Stilllegung des Atommeilers Ausdruck. Denn im AKW Neckarwestheim (und in sieben anderen Reaktoren bundesweit) werden Tag für Tag weitere strahlende Abfälle produziert. Und dazu kommt noch das Risiko einer großen Katastrophe, deren Wahrscheinlichkeit zunimmt, je älter das Kraftwerk wird. Fotogalerie
16. November: Tag X (4/5)! Um 2 Uhr nachts und damit in völliger Dunkelheit startet der vierte Transport in Obrigheim. Atomkraftgegner*innen versammeln sich morgens zur Mahnwache in Heilbronn. Vielfältige Protestaktionen machen auf die überflüssigen und gefährlichen Transporte aufmerksam. Nach elfstündiger Fahrt erreicht der Schubverband sein Ziel am AKW Neckarwestheim.
14. November: Leertransport von Neckarwestheim nach Obrigheim.
11. Oktober: Tag X (3/5)! Noch in der Dunkelheit der frühen Morgenstunden legt das Transportschiff ab in Richtung Neckarwestheim. Castorgegner*innen halten ab 8 Uhr morgens eine angemeldete Mahnwache in Gundelsheim. Weitere Protestaktionen laufen während des mehr als elfstündigen Transportes auf Brücken, an Schleusen und sogar im Wasser. SWR-Bericht
09. Oktober: In den Morgenstunden legen die leeren Transportschiffe in Neckarwestheim ab - und nachmittags an der Castor-Anlegestelle in Obrigheim an.
29. September: Die Gemeinde Neckarwestheim scheitert mit ihrer Beschwerde gegen die Castortransport-Genehmigung. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hält die Entscheidung des Verwaltungsgerichts für korrekt. Die Vorbereitungen für den dritten Transport laufen. Mehr
6. September: Tag X (2/5)! In der Nacht zum 6.9. wird der Schubverband in Obrigheim mit drei Castoren beladen und legt morgens ab Richtung Neckarwestheim. Nach elfstündiger Fahrt erreicht die strahlende Fracht ihr Ziel. Castorgegner*innen veranstalten Mahnwachen auf beiden Uferseiten in Lauffen am Neckar.
4. September: Der zweite Castor-Transport läuft an: in den Morgenstunden legt der leere Schubverband in Neckarwestheim ab in Richtung AKW Obrigheim. Dort soll das Schiff zum zweiten Mal mit drei Castoren beladen werden.
25. August: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) weist die Beschwerde der Gemeinde Neckarwestheim vom 3. Juli ab, mit der sie eine Aufschiebung der Transporte erreichen wollte. EnBW teilt am selben Tag mit, dass die Vorbereitungen für die nächsten Transporte fortgesetzt werden. Bevor das OVG im Hauptsacheverfahren über eine Untersagung der Transporte entscheidet, darf die Gemeinde nochmals Stellung nehmen. Erklärung des Bündnisses.
22. Juli: Anti-Atom-Spaziergang in Lauffen. Vor allem in Hinblick auf die Verschiebung der weiteren Transporte, protestierten Umweltschützer*innen gegen die Lagerung von Castoren in Obrigheim ohne offizielle Genehmigung und gegen den eiligen Abriss von AKW. Fotos und Berichte
20. Juli: EnBW gibt bekannt, dass weitere Castor-Transporte bis Ende August nicht in Planung sind - Gründe werden nicht genannt. Das Bündnis Neckar Castorfrei bezieht umgehend Stellung.
5. und 6. Juli: Die Vorbereitungen für den nächsten Castor-Transport beginnen. Leere Castoren werden nach Obrigheim gebracht und beladen. Der Schubverband legt in Neckarwestheim an.
3. Juli: Die Gemeinde Neckarwestheim legt gegen die Entscheidung vom 20. Juni 2017 Beschwerde bei der nächst höheren Instanz – dem OVG – ein. Die Wirksamkeit der vom "Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit" (BfE) erteilten Transportgenehmigung wird dadurch nicht beeinträchtigt.
28. Juni 2017: Tag X(1/5)! In der Nacht zum 28.6. wird der Schubverband mit drei Castoren beladen. Morgens um 6 Uhr legt der Schiffskonvoi ab Richtung Neckarwestheim. In Heilbronn gibt es eine Demo und eine Mahnwache. Weitere Protestaktionen an und auf Brücken entlang der Strecke folgen. Nach fast 13-stündiger Fahrt erreicht der erste der insgesamt fünf geplanten Transporten das Standortzwischenlager. Pressemitteilung des Bündnis
Die Gemeinde Neckarwestheim beschließt am selben Abend, den weiteren Rechtsweg im Verfahren gegen die Castor-Transporte zu gehen und eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin - Brandenburg einzulegen.
Presseberichte vom ersten Transport (Auswahl):
"Atomkraftgegner stoppen Castor-Schiff" (Spiegel Online)
"Klettern gegen Castoren" (neues deutschland)
"Wenig Protest gegen Castor-Schiff" (tagesschau.de)
"Auf dem Neckar wird Atommüll verschifft. Aktivisten konnten den Transport kurz unterbrechen: indem sie sich von einer Brücke abseilten" (taz)
Schöne Bilderstrecken:
"Kletterer stoppen Castortransport" (beobachternews.de)
"Castor-Transport durch Heilbronn" (stimme.de)
26. Juni 2017: Tag X-Auftakt! In den frühen Morgenstunden fährt der leere Schubverband in Neckarwestheim los Richtung AKW Obrigheim. An der Transportstrecke findet in Gundelsheim eine Mahnwache statt. Um 15 Uhr erreicht der Schiffsverband die Anlegestelle in Obrigheim. Sobald der Castortransport beladen ist und Obrigheim verlässt, gibt es eine Mahnwache und Demo in Heilbronn.
23. Juni 2017: Castor-Voralarm auf dem Neckar. Die Anzeichen verdichten sich: Wohl am Mittwoch wird der Castor von Obrigheim nach Neckarwestheim fahren. Schon ab Montag gibt es Proteste an der Transportstrecke. Pressemitteilung des Bündnis
20. Juni: Das Verwaltungsgericht Berlin weist den Eilantrag der Gemeinde Neckarwestheim gegen die Transportgenehmigung mit Sofortvollzug vom 16. Mai wie erwartet zurück. Warum hat die Gemeinde nicht schon im Hauptverfahren 2016, als das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit die Einlagerung der 15 Obrigheimer Castoren in Neckarwestheim genehmigte, innerhalb der einmonatigen Klagefrist reagiert? Pressemitteilung des Bündnis
13. Juni: Die ersten drei Castoren in Obrigheim sind beladen. Doch entgegen der ursprünglichen Planung fand noch kein Transport statt, vermutlich ist der erste der fünf geplanten Transporttermine sogar bereits verstrichen. Es scheint, als würden die EnBW den Entscheid über die Klage der Gemeinde Neckarwesheim gegen den Sofortvollzug der Transportgenehmigung (Verwaltungsgericht Berlin, vorauss. 20. Juni) abwarten. Für die jetzt zeitlich nicht definierte Lagerung der drei beladenen Castoren in Obrigheim gibt es keine behördliche Genehmigung. Noch parkt der leere atomare Schiffskonvoi in Neckarwestheim. Die Abfahrt der Schiffe Richtung Obrigheim wird den Tag X - Auftakt einläuten.
21. Mai 2017: Unter dem Motto "Neckar? Entern!" zeigen rund 150 Atomkraftgegner*innen zu Wasser und zu Lande, dass auf dem Neckar kein Platz für Castor-Transporte ist. Weitere Fotos auf der Bündnis-Seite
16. Mai 2017: Das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) erteilt der EnBW die Genehmigung zum Transport der 15 Castoren von Obrigheim nach Neckarwestheim. Damit rückt der Tag X (erster Transport) in greifbare Nähe. Doch nun wehrt sich die Gemeinde Neckarwestheim: Der Bürgermeister fühlt sich übergangen und will per Eilrechtsschutzantrag vor Gericht erstreiten (verhandelt wird am 20. Juni), dass die erteilte Transportgenehmig so lange außer Kraft gesetzt wird, bis seine Gemeinde die Transportunterlagen gutachterlich hat prüfen lassen.
8. Mai 2017: Aktivist*innen von Robin Wood demonstrieren mit einem XXL-Banner an der EnBW-Zentrale in Karlsruhe - einen Tag vor der Hauptversammlung des Konzerns. Klare Message des Protestes: Sicherheit vor Wirtschaftlichkeit!
30. April 2017: Fahrrad-Aktionstag entlang des Neckar-Ufers: Mehr als 100 AKW-Gegner*innen erkunden per Fahrrad die geplante Castor-Transportstrecke zwischen Heilbronn und Neckarwestheim. Bericht und Fotos
4. März 2017: Ein gelungener Auftakt der Proteste: Bunt und laut demonstrieren mehr als 750 Menschen in Heilbronn gegen die geplanten Castor-Transporte auf dem Neckar. Demobericht und Fotos
28. Februar 2017 Testfahrt mit leeren Castoren von Obrigheim nach Neckarwestheim. Nach dem testweisen Entladen des Lastdragers in Neckarwestheim werden die Leer-Castoren wieder nach Obrigheim gebracht.
21. Februar 2017: Der für den Castor vorgesehene Schubverband ist auf dem Weg nach Neckarwestheim. Dort sollen drei leere Castoren für den vorgesehenen Testtransport von Obrigheim nach Neckarwestheim abgeholt werden. Pressemitteilung des Bündnis
20. Februar 2017: .ausgestrahlt veröffentlicht das Plakat "Die Titanic vom Neckartal". Damit spielen wir auf die Aussage von EnBW-Kernkraft-Chef Jörg Michels an, der Schubleichter, mit dem die Castoren transportiert werden sollen, sei "unsinkbar". In der Realität gibt es regelmäßig Havarien.
17. Februar 2017: EnBW gibt bekannt, dass in nächster Zeit ein Probetransport mit drei leeren Castor-Behältern von Obrigheim nach Neckarwestheim schwimmen soll.
11. Februar 2017: Kletter-Aktivist*innen von Robin Wood hängen an einer Heilbronner Neckar-Brücke. Auf ihrem Banner steht: "Kein Atommüll auf dem Neckar! EnBW geizt – wir alle baden es aus."
21. Januar 2017: Atomkraftgegner*innen vom Bündnis "Neckar Castorfrei" starten die sogenannte "Infowelle" durch die ersten vier Neckar-Anliegergemeinden. Weitere Termine sind in Planung. Lokale Zeitungen berichten von der Aktion.
Mitte Dezember 2016: Die Schiffsanlegestelle in Neckarwestheim für den Castor-Transport auf dem Neckar ist fertig gestellt.
9. August 2016: EnBW erhält eine Einlagerungsgenehmigung für 15 Castoren aus Obrigheim in Neckarwestheim.
20. Juni 2016: Bei einer Pressekonferenz gibt EnBW bekannt, dass man sich für einen Tranport der Castoren auf dem Wasserwege entschieden hat. Bei der Sitzung einer Infokommission im April 2015 wurde noch erklärt, die verschiedenen Transportwege würden parallel geprüft. Der BUND kritisiert diese Pläne scharf.
März 2016: Der Bau der Schiffsanlegestelle/Laderampe in Neckarwestheim wird genehmigt.
23. Februar 2015: Umweltorganisationen fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme eine vergleichende Umweltverträglichkeitsprüfung für die Transportwege Wasser/Straße und kritisieren das laufende Entscheidungsverfahren
Februar 2015: Rund ein Hektar Wald wird für den Neubau der Laderampe/Schiffsanlegestelle in Neckarwestheim abgeholzt - noch vor Erteilung der Baugenehmigung.
27. März 2014: EnBW stellt einen Antrag auf Transportgenehmigung per Schiff. Die Genehmigung steht bis Anfang 2017 aus.
10. Dezember 2013: EnBW stellt offiziellen Antrag für die Einlagerung von Castoren aus Obrigheim in Neckarwestheim.
April 2013: Der BUND veröffentlicht zu den geplanten Transporten erstmals eine kritische Stellungnahme; ebenso wie das lokale Bündnis "Energiewende Heilbronn".
Ende 2012: Erstmals wird öffentlich die Variante des Castor-Transports auf dem Wasserwege nach Neckarwestheim kommuniziert. Berichte deuten daraufhin, dass die Idee dazu vom Umweltministerium kam.
11. Mai 2005: Das AKW Obrigheim wird abgeschaltet.
Anfang 2005: EnBW stellt ersten Antrag auf Bau eines neuen Zwischenlagers in Obrigheim. Der Staatskonzern lässt das Genehmigungsverfahren jedoch jahrelang mutwillig aus rein wirtschaftlichen Gründen ruhen. Bericht zum Erörterungstermin 2008