Zwischenlager Grohnde

Atommülllager
Zwischenlager Grohnde
Foto: Oliver Hallmann
Status:
in Betrieb
Standort:
Grohnde
Kategorie:
Atommülllager
Inbetriebnahme:
27. Apr 2006

Standortzwischenlager am Atomkraftwerk Grohnde, in dem der hochradioaktive Abfall aus dem Reaktorbetrieb in Castor-Behältern gelagert wird.

Nach dem gesetzlichen Verbot der Wiederaufarbeitung des deutschen Atommülls im Ausland bauten die Betreiber der Atomkraftwerke an zahlreichen Standorten Zwischenlagerhallen. Sie dienen der Lagerung der hochradioaktiven Brennelemente in Castor-Behältern. Wenn irgendwann ein zentrales Atommülllager zur Verfügung stehen sollte, werden die Castoren dorthin gebracht.

Das Standort-Zwischenlager wurde am 27. April 2006 in Betrieb genommen und verfügt über 100 genehmigte Behälter-Stellplätze. Bis Ende 2009 wurden 30 Castoren im Zwischenlager abgestellt. Die Betriebsgenehmigung läuft ab 2006 für 40 Jahre. Es ist heute schon abzusehen, dass bis dahin kein Atommülllager gefunden sein wird. Damit wird das Zwischenlager zu einem Dauerlager.

In der Kritik stehen die Lagerhallen insbesonderes, weil sie nicht „sicher“ sind. Der gezielte Absturz eines Flugzeugs oder der Beschuss mit panzerbrechenden Waffen hätte katastrophale Folgen.

Baugleiche Halle verliert Betriebsgenehmigung

Nach Gerichtsprozessen verlor 2015 die baugleiche Halle am AKW Brunsbüttel seine Betriebsgenehmigung, weil kein ausreichender Schutz gegenüber Terroranschlägen nachgewiesen werden konnte. Auswirkungen auf das Zwischenlager in Grohnde hatte das Urteil nicht.

weitere Infos:

  • Die Zwischenlagerung des hochradioaktiven Atommülls wird sehr viel länger dauern, als ursprünglich behauptet. Die bisherigen Hallen sind nicht weiter tragbar. Doch die Politik nimmt das Problem nicht ernst. - mehr

  • Atommüll-Report: Standortzwischenlager Grohnde