Zwischenlager Brokdorf

Atommülllager
Zwischenlager Brokdorf
Foto: Louis F. Stahl
Status:
in Betrieb
Standort:
Brokdorf
Kategorie:
Atommülllager
Inbetriebnahme:
05. Mär 2007
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Standortzwischenlager für hochradioaktive Abfälle aus dem Betrieb des benachbarten Atomkraftwerk Brokdorf.

Nach dem gesetzlichen Verbot der Wiederaufarbeitung des deutschen Atommülls im Ausland bauten die Betreiber der Atomkraftwerke an zahlreichen Standorten Zwischenlagerhallen. Sie dienen der Lagerung der hochradioaktiven Brennelemente in Castor-Behältern. Wenn irgendwann ein zentrales Atommülllager zur Verfügung stehen sollte, werden die Castoren dorthin gebracht.

Die Halle in Brokdorf wurde am 05.03.2007 durch die Einlagerung des ersten Castor-Behälters in Betrieb genommen. Sie bietet Platz für maximal 100 Behältern mit insgesamt 1.000 Tonnen Schwermetallmasse. Die Betriebsgenehmigung läuft ab 2007 für 40 Jahre. Es ist heute schon abzusehen, dass bis dahin kein Atommülllager gefunden sein wird. Damit wird das Zwischenlager zu einem Dauerlager.

In der Kritik stehen die Lagerhallen insbesonderes, weil sie nicht „sicher“ sind. Der gezielte Absturz eines Flugzeugs oder der Beschuss mit panzerbrechenden Waffen hätte katastrophale Folgen.

Künftig Castor-Transporte geplant

Eigentlich waren die Zwischenlager ausschließlich für die Abfälle aus dem benachbarten Reaktorbetrieb geplant. Durch das gesetzliche Verbot der Castor-Transporte nach Gorleben sollen zwischen 2019 und 2021 26 Castorbehälter aus der britischen und der französischen Wiederaufarbeitungsanlagen zurück nach Deutschland transportiert werden. Sieben Behälter von insgesamt 21 aus Sellafield sollen im Zwischenlager Brokdorf eingelagert werden.

Baugleiche Halle verliert Betriebsgenehmigung

Nach Gerichtsprozessen verlor 2015 die baugleiche Halle am AKW Brunsbüttel seine Betriebsgenehmigung, weil kein ausreichender Schutz gegenüber Terroranschlägen nachgewiesen werden konnte. Auswirkungen auf das Zwischenlager in Brokdorf hatte das Urteil nicht.

weitere Infos:

  • Die Zwischenlagerung des hochradioaktiven Atommülls wird sehr viel länger dauern, als ursprünglich behauptet. Die bisherigen Hallen sind nicht weiter tragbar. Doch die Politik nimmt das Problem nicht ernst. - mehr

  • Atommüll-Report: Standortzwischenlager Brokdorf