Pressemitteilung

20. November 2024
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

Spiel mit dem Risiko: Castortransporte in Philippsburg angekommen – Zwischenlager nicht sicher genug

Atommüll jetzt in ungeeignetem Lager / Weitere Atommüllverschiebungen nicht hinnehmbar / Konzept für die verlängerte Zwischenlagerung nötig

Zu den heute in Philippsburg eingetroffenen vier Castorbehältern mit hochradioaktivem Abfall aus dem französischen La Hague erklärt Helge Bauer von .ausgestrahlt:

„Zum Glück sind die Castortransporte gut angekommen. Der Transport von hochradioaktivem Müll bleibt aber ein Spiel mit dem Risiko. Das zuständige Bundesamt für Atommüll (BASE) darf Unfall- und Angriffsgefahren nicht weiter ignorieren, zumal bereits weitere Castortransporte auf ihre Genehmigung warten. So ist unter anderem geplant, Atommüll aus der Wiederaufbereitung im britischen Sellafield quer durch Deutschland von der Nordseeeküste bis ins bayerische Zwischenlager Isar zu verfrachten. Millionen von Anwohner*innen an der Transportstrecke sind dabei einer potentiellen Gefährdung ausgesetzt.

Angesichts der Risiken sollte Atommüll nur noch einmal transportiert werden: in ein sogenanntes Endlager! Dies gilt auch für das Material, welches aus der Wiederaufbereitung in England zu uns zurückkommt. Natürlich ist Deutschland für die Entsorgung dieser radioaktiven Abfälle zuständig, da diese hierzulande entstanden sind. Eine Rücknahme, im Hinblick auf die Gefahrenbegrenzung, macht aber erst dann Sinn, wenn in Deutschland ein „Endlager“ aufnahmebereit ist.

Bis ein Endlager gefunden und betriebsbereit ist, braucht es endlich ein vernünftiges Konzept für die Zwischenlagerung. Denn derzeit ist kein Zwischenlager in Deutschland ausreichend sicher. Ausgerechnet das Zwischenlager in Philippsburg, dass nun zusätzlich die vier heute aus Frankreich angelieferten Castoren aufnehmen muss, sticht hier besonders negativ hervor: Mit einer Wandstärke von nur 70 Zentimetern und einer Deckenstärke von nur 55 Zentimetern liegt es weit hinter den anderen zurück und bietet kaum Schutz gegen Flugzeugabstürze oder einen Beschuss mit panzerbrechenden Waffen, geschweige denn gegen mögliche Angriffe mit Drohnen. Das Zwischenlager verfügt auch nicht über ausreichende Reparaturmöglichkeiten für die Castoren.

Eine sichere Zwischenlagerung muss oberste Priorität haben. Das Bundesumweltministerium muss handeln und endlich ein vernünftiges Konzept dafür vorlegen, insbesondere im Hinblick auf den langen Zeitraum, in dem die Zwischenlager noch benötigt werden.

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