Pressemitteilung
Castortransporte nach Philippsburg: Unnötig und gefährlich!
Transportrisiko unterschätzt / Zwischenlager Philippsburg nicht ausreichend sicher / Konzeptlose Atommüllverschiebung nicht hinnehmbar
Zum heute gestarteten Transport von vier Castorbehältern mit hochradioaktivem Müll nach Philippsburg aus dem französischen La Hague erklärt Helge Bauer von .ausgestrahlt:
„Der Castortransport nach Philippsburg ist eine sinnlose, aber dafür umso gefährlichere Verschiebung von strahlendem Abfall. Das Atommüllbundesamt (BASE) hat bei der Genehmigung Unfall- und Angriffsgefahren ignoriert. Es agiert nach dem Motto: Augen zu und durch, es wird schon nichts schief gehen. Angesichts der Risiken sollte Atommüll jedoch nur noch einmal transportiert werden: in ein sogenanntes Endlager! Dies gilt auch für das Material, welches aus der Wiederaufbereitung in Frankreich und England zu uns zurückkommt. Auch wenn wir für die Entsorgung dieser radioaktiven Abfälle zuständig sind, da sie bei uns entstanden sind, macht eine Rücknahme im Hinblick auf die Gefahrenbegrenzung erst dann Sinn, wenn in Deutschland ein „Endlager“ aufnahmebereit ist. Die Zwischenlager in Deutschland sind nicht ausreichend sicher und damit nicht zu seiner Aufnahme geeignet.
Die Halle in Philippsburg sticht hier auch noch auf traurige Weise hervor: Mit einer Wandstärke von nur 70 Zentimetern und einer Deckenstärke von nur 50 Zentimetern bietet sie kaum Schutz gegen einen Flugzeugabsturz oder einen Beschuss mit panzerbrechenden Waffen. Sie verfügt auch über keine ausreichende Reparaturmöglichkeit für diesen Castortyp.
Das planlose Hin- und Herverschieben von Atommüll muss sofort aufhören! Statt unverantwortlicher und gefährlicher Castortransporte braucht es vom Bundesumweltministerium endlich ein vernünftiges Konzept für die verlängerte Zwischenlagerung, das der Risikominimierung oberste Priorität einräumt. Denn dieser Transport ist nur einer von vielen, die aktuell geplant sind. So könnte noch in diesem Jahr eine wahre Castorlawine mit 152 unnötigen Transporten, unter anderem durch das dicht besiedelte Ruhrgebiet, anrollen.“