Pressemitteilung

9. August 2017
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltinstitut München e.V. und .ausgestrahlt

Anti-Atom-Aktivisten fordern: Keine vier weiteren Jahre Risiko!

Nächtliche Projektion auf das Atomkraftwerk Gundremmingen

Sie können die Fotos unter Angabe des Credits "Jörg Farys" für die Berichterstattung frei nutzen.
Download:
https://www.picdrop.de/dieprojektoren/Projektion_AKW_Gundremmingen

Gundremmingen, 9. August 2017

Ein leuchtendes Zeichen gegen die Sicherheitsbedrohung durch Deutschlands letzten Siedewasserreaktor setzten Umweltinstitut München und .ausgestrahlt in den frühen Morgenstunden am Atomkraftwerk Gundremmingen. Kurz bevor der Reaktorblock C heute Mittag nach einer Revision wieder angefahren wird, projizierten die beiden Umweltorganisationen den Schriftzug „Block C: Endgültig vom Netz!“ an den Kühlturm des aktuell abgeschalteten Kraftwerksblocks. Mit der nächtlichen Aktion verleihen sie ihrer Forderung Nachdruck, den Reaktor aufgrund gravierender Sicherheitsmängel noch in diesem Jahr abzuschalten.

Die Blöcke B und C in Gundremmingen sind die letzten Siedewasserreaktoren in Deutschland. Alle anderen mussten aus sicherheitstechnischen Gründen nach der Atomkatastrophe in Fukushima endgültig vom Netz. Das Not- und Nachkühlsystem des Atomkraftwerks Gundremmingen entspricht nicht den geltenden Sicherheitsanforderungen, so dass bei schweren Erschütterungen wie Explosionen, Erdbeben oder Flugzeugabstürzen die Gefahr einer Kernschmelze groß ist. Weitere Mängel wie die fehlerhafte Bodenschweißnaht im Reaktordruckbehälter kommen hinzu, wie Gutachten renommierter Reaktorsicherheitsexperten bestätigen. Gundremmingen gilt deshalb als Deutschlands gefährlichstes Atomkraftwerk.

Der Reaktorblock B wird Ende 2017 endgültig abgeschaltet, Block C hingegen soll noch vier weitere Jahre laufen. „Block B jetzt vom Netz zu nehmen und den baugleichen Block C bis 2021 weiter zu betreiben – das ist so, als würde man von zwei Blindgängerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg nur eine entschärfen und die andere vier weitere Jahre liegen lassen“, kommentiert Franziska Buch, Energiereferentin am Umweltinstitut München. „Vier Jahre zusätzliches Risiko für die Menschen in Bayern, Baden-Württemberg und darüber hinaus sind nicht tragbar“.

„Die Technologie der Gundremminger Reaktoren stammt aus den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das sind gefährliche Oldtimer“, erklärt Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt. „Block C soll alleine dafür weiterbetrieben werden, um RWE noch vier Jahre Geld in die Kassen zu spülen. Das ist nicht zu verantworten. Wir fordern von der Atomaufsicht in Berlin und München, beide Blöcke in Gundremmingen sofort abzuschalten.“

Umweltinstitut München und .ausgestrahlt haben rund 37.000 Unterschriften für die komplette Abschaltung des Atomkraftwerks Gundremmingen noch in diesem Jahr gesammelt. Eine repräsentative Emnid-Umfrage ergab zudem, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Bayerns dafür ist, beide Reaktorblöcke bis Ende 2017 vom Netz zu nehmen. Sie sind nicht bereit, das Risiko eines Atomunfalls einzugehen, während der erzeugte Strom noch nicht einmal für die Versorgungssicherheit gebraucht wird. Deutschland exportierte im vergangenen Jahr eine Rekordmenge von 50 Milliarden Kilowattstunden überflüssigen Strom – so viel wie fünf Atomkraftwerke erzeugen.

Hier können Sie Fotos der Aktion zur freien Verwendung downloaden:
https://www.picdrop.de/dieprojektoren/Projektion_AKW_Gundremmingen

Kontakt

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Franziska Buch
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Jochen Stay
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