Fukushima – zwölf Jahre nach der Atomkatastrophe
Verseuchte Heimat, Krebs und der Atomausstieg in Japan: Ein Überblick über den Super-GAU in Fukushima und die Folgen
Verseuchte Heimat, Krebs und der Atomausstieg in Japan: Ein Überblick über den Super-GAU in Fukushima und die Folgen
Von der schwarz-gelben Laufzeitverlängerung im Pakt mit den Atomkonzernen zum Atomausstieg Ende 2022: Der Super-GAU von Fukushima stellte Merkels Atompolitik auf den Kopf. Die Energiewende aber torpedierte die Union.
Das „Schönreden“ der Folgen der Reaktorkatastrophe von Fukushima erreicht mehr als zehn Jahre nach dem Ereignis einen neuen Höhepunkt. Ein Team der internationalen Atomenergielobby IAEO hat eine Einschätzung zur Bewältigung abgegeben, die teilweise ehrlich – aber extrem verharmlosend – ist.
In Kürze beginnen die im letzten Jahr verschobenen olympischen und paralympischen Sommerspiele in Japan. Nicht weit vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima finden Wettkämpfe statt. Die Ärzt*innenorganisation IPPNW warnt vor der Verharmlosung der radioaktiven Gefahr.
Um eine erneute Überhitzung der havarierten Fukushima-Reaktoren zu verhindern, wird täglich Kühlwasser in die Blöcke gepumpt. Gleichzeitig wird die verseuchte Brühe abgesaugt und in Lagertanks gespeichert. Angesammelt haben sich bisher 1,3 Millionen Tonnen. Und die sollen nun über viele Jahre lang „verdünnt“ ins Meer verklappt werden. Eine Katastrophe in vielerlei …
Letzte Woche wurde die Region Fukushima von kräftigen Erdbeben erschüttert, die bestehende Schäden an den zerstörten Reaktoren offenbar verschlimmert haben. Ein Jahrzehnt nach dem Unfall entdeckten Forscher mit hochradioaktiven Glaspartikeln eine „neue Form des radioaktiven Fallouts“ und haben unzulässige Radioaktivitätswerte in gefangenem Fisch gemessen. Die Katastrophe ist noch lange nicht …
Die Atomkatastrophe von Fukushima ist auch nach zehn Jahren noch lange nicht vorbei. Was wissen wir bis heute über die gesundheitlichen Folgen des Super-GAUs? Ein Gastbeitrag von Alex Rosen (IPPNW)
Der Super-GAU von Fukushima brachte das japanische Atomprogramm zu Fall, die Atomkraft weltweit in Misskredit und – dank des Engangements Hunderttausender – der Energiewende in Deutschland einen Schub. Aber die Atom-Fans haben noch nicht aufgegeben. Und selbst grüne Landesregierungen nehmen die Lehre aus Fukushima nicht ernst
Während sich in Fukushima die Schwierigkeiten um die Bewältigung des Super-GAU vor fast zehn Jahren zuspitzen, will die Ukraine die Region um Tschernobyl zum „Welterbe“ erklären lassen. Um Touristen in die verstrahlte Landschaft zu locken.
Das Risiko nach einem Super-GAU ist nie vorbei - zumindest nach realistischer, menschlicher Zeitrechnung. Das zeigt sich jetzt in Tschernobyl, wo unkontrollierte Waldbrände herrschen. In Fukushima wurde eine „kollektive Bestrahlung“ vermutlich um ein Jahr verschoben.