Weil die „Sicherheit“ der 152 Castorbehälter im Zwischenlager Jülich nicht mehr nachgewiesen werden konnte, ordnete die nordrhein-westfälische Atomaufsicht vor fünf Jahren die unverzügliche Räumung an. Passiert ist nichts. Heute heißt es, es sei „keine Prognose möglich“, wann und ob etwas mit dem Atommüll geschieht.
Bei der Explosion einer Rakete auf einem Testgelände in Nordrussland ist radioaktive Strahlung freigesetzt worden. Wichtige Details zum Unfall geben die Behörden allerdings nicht bekannt. Es handelt sich damit schon wieder um einen Atomunfall, zu dem Russland weitgehend schweigt.
Wenige Jahre vor der Stilllegung der letzten deutschen Meiler werden die Forderungen nach Laufzeitverlängerungen oder gar nach dem Neubau von Reaktoren immer lauter. Dass der deutsche Atomausstieg kein „Sonderweg“ ist, wie es derzeit von einigen Politiker*innen und aus Wirtschaftkreisen behauptet wird, belegen auch die Statistiken der Internationalen Atomenergiebehörde.
Eine aktuelle Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist die absolute Bankrott-Erklärung für alle Atomkraftwerke. Die Meiler dienen weder dem Klimaschutz, noch laufen sie, um Energie herzustellen.
Im September 2017 war über Europa eine erhöhte Ruthenium-106-Konzentration gemessen worden. Ein internationales Expertenteam hat hunderte Messdaten zusammengetragen, die eindeutige Hinweise auf einen „beträchtlichen nuklearen Zwischenfall“ in der russischen Wiederaufarbeitunganlage Majak geben. Russland bestreitet den Störfall weiterhin.
Zwei Umweltverbände haben vor dem Europäischen Gerichtshof erfolgreich gegen die Laufzeitverlängerungen zweier belgischer Atomkraftwerke geklagt. Trotz der nun attestierten „Rechtswidrigkeit“ dürfen die umstrittenen Meiler am Netz bleiben. Und Deutschland unterstützt den Betrieb.
Deutschland ist von Meilern umgeben, die immer älter und störungsanfälliger werden. Erst nach etlichen Verzögerungen gelang im AKW Tihange-2 in Belgien das Wiederanfahren. In der Schweiz wurde das AKW Leibstadt gleich nach dem Neustart wieder abgeschaltet.
Die Fertigstellung des Prestigereaktors EPR verzögert sich weiter, schon in der Bauphase häufen sich Mängel. Parallel nimmt die Ablehnung der Franzosen gegen die Risikotechnik zu.
Stell dir vor du hast Geburtstag - und niemand freut sich. Das schweizerische Atomkraftwerk Beznau wird in Kürze 50 Jahre alt und ist so marode wie noch nie. Selten konnte man einen runden Geburtstag so zu Recht nicht feiern wie den, meint ein bekannter Satiriker und nimmt Stellung.
Eine Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung zeigt „klare Nachteile gegenüber neuen erneuerbaren Energien wie der Photovoltaik“ auf: Der Ausbau der Atomenergie für wirkungsvollen Klimaschutz wäre zu teuer, dauert zu lange und würde eine massive staatliche Unterstützung benötigen.