Einwände gegen polnische AKW-Neubau-Pläne möglich

01.12.2022 | Timo Luthmann
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Foto: Pixels / Markus Distelrath

250 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt sollen in Polen ein AKW mit drei Blöcken gebaut werden. Bis 13. Dezember können Einwände geäußert werden.

Die nationalpopulistische PiS-Regierung in Polen treibt ihre Pläne für den Einstieg in die Atomenergie weiter voran: Drei AKW sollen neu gebaut werden. Für das erste erhielt der US-Konzern Westinghouse Electric Company den Zuschlag. Er soll drei Druckwasserreaktoren des Typs AP 1000 für einen Preis von rund 20 Milliarden US-Dollar in der Wojewodschaft Pommern, etwa 250 km von der deutschen Grenze entfernt, bauen. Der konkrete Standort steht noch nicht fest. Baubeginn soll 2026 sein, der Betrieb 2033 starten.

Im Rahmen der ESPOO-Convention (Übereinkommen über die Umweltverträglichkeitsprüfung im grenzüberschreitenden Rahmen) hat Polen die Umweltverträglichkeitsdokumentation teilweise in deutscher Sprache übermittelt und eröffnet damit die Möglichkeit der Beteiligung am grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsverfahren.

Interessierte Teile der Öffentlichkeit, die Anmerkungen zur Umweltverträglichkeitsdokumentation haben oder Anträge dazu stellen wollen, müssen ihre Stellungnahmen bis zum 13. Dezember 2022 per E-Mail an den Generaldirektor für Umweltschutz, Herr Andrzej Szweda-Lewandowski, unter der Adresse npp.poland.DE@gdos.gov.pl senden.

Nutzen wir diese Gelegenheit, unsere Einwände gegen diese gefährlichen und unrealistischen Pläne zu äußern.

Einen Mustereinwand mit Hintergrundinformationen findest du hier im Download.

weiterlesen:

  • Das wird ein zweites Żarnowiec
    13.9.2021: Es ist riskant, unwirtschaftlich und hilft nicht, das Klima zu schützen. Polen will trotzdem Atomkraftwerke bauen. Diese Idee ist nicht zum ersten Mal gescheitert.
  • Kurz vor dem COP: Polen startet den nächsten AKW-Anlauf
    29.11.2018: Medial aufgebauscht startet das Gastgeberland der UN-Klimakonferenz, die zwischen dem 3. und 14. Dezember im polnischen Katowice stattfindet, einen nächsten Anlauf für ein Atomprogramm. Das letzte war gescheitert, die Ruine des ersten AKW steht heute noch.
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Timo Luthmann

Timo Luthmann hat sich in der Anti-Atombewegung Ende der 1990er Jahre politisiert und war in vielen verschiedenen sozialen Bewegungen aktiv. Seit 2009 hat er die Klimagerechtigkeitsbewegung mit aufgebaut und sich seit 2017 im Bereich Klimagerechtigkeit und Landwirtschaft engagiert. Er hat das "Handbuch Nachhaltiger Aktivismus" geschrieben.

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