Auf der 3. Etappe der Anti-Atom-Radtour im Süden protestieren die Mitradler*innen bei BASF in Ludwigshafen. Denn Atomkraft hilft nicht gegen die Gaskrise.
Mannheim – Atomindustrie sieht Grün
Der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger profitiert von der Entscheidung der EU-Kommission, Atomkraft als „grün“ zu deklarieren, denn er macht mit Bau, Wartung und Instandhaltung von AKW gute Geschäfte. Unter anderem baut er mit am AKW Hinkley Point C in Großbritannien und am AKW Flamanville‑3 in Frankreich, beide vom Typ EPR. Die Westinghouse Electric Germany, Hauptsitz ebenfalls in Mannheim, ist an der Modernisierung der Steuer- und Kontrollsysteme im AKW Temelín in Tschechien beteiligt.
Gas-Großverbraucher BASF
Der Chemie-Konzern BASF gehört zu den größten Gasverbrauchern Deutschlands. Allein das Werk in Ludwigshafen verbraucht soviel Gas wie die gesamte Schweiz. Wer die Gas-Krise ernsthaft lösen will, muss bei solchen Großverbrauchern. Allein dieser Standort könnte nach Aussagen von BASF-Chef Brudermüller mit reduziertem Betrieb doppelt so viel Gas einsparen, wie für einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke im besten Fall geschätzt. Hinzu kommen noch andere große Betriebe wie die Kunstdüngerfabrik Yara in Brunsbüttel oder die Chemieparks in Nordrhein-Westfalen.
Anti-Atom-Radtour 2022 macht Stopp beim Gas-Großverbraucher BASF in Ludwigshafen, den Atomkraft hilft nicht gegen Gaskrise – Gas sparen hingegen schon. Darüber hinaus erinnern die Demonstrierenden an das Massaker von Marikana (Südafrika), bei dem am 16. August 2012 bei einem Streik beim südafrikanischen BASF-Zulieferer Lonmin 34 Bergleute erschossen worden waren.
Impressionen von Etappe 3: Von Worms bis Speyer
Aktion am 16. August
ca. 11:00 Uhr
Kundgebung BASF Ludwigshafen
Carl-Bosch-Str. 38, 67063 Ludwigshafen am Rhein
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