Etappe 12. der Nordtour: Wir fahren nach Bremen, einer Großstadt mit langer (Anti-)Atom-Geschichte. Aktionen: Kundgebungen an der Mülldeponie Käseburg und in Bremen. Am Abend: Musik mit Jonny Glut.
Bremen – Großstadt mit (Anti‑)Atom-Geschichte
Um angehende Schiffbauingenieur*innen auf die Atomflotten der Zukunft vorzubereiten, nimmt die (Fach-)Hochschule Bremen bereits 1967 – da ist erst ein größeres AKW in Deutschland am Netz – einen eigenen Atomreaktor in Betrieb: im Labor für Energetik am Neustadtswall. Elf Jahre später wird der Atomfrachter „Otto Hahn“ auf Diesel umgerüstet, das Interesse der Studierenden an Neutronenbremsen und Reaktorregelung lässt merklich nach. Selbst die Bremer Anti-Atom-Bewegung, seit den 1970ern am Start und nicht zuletzt gut aufgestellt dank der frisch gegründeten Bremer Uni, die zahlreiche atom-kritische Köpfe anzieht, hat die Mini-Atomanlage in der Neustadt nie im Blick: Inzwischen sind Dutzende große AKW in Planung …
Mit seinen Häfen und als Bahnknotenpunkt entwickelt sich der Zwei-Städte-Staat zu einer Drehscheibe für Atomtransporte. Zuletzt rollen 2020 sechs Castoren durch die Bremer Innenstadt. Den Versuch der Landesregierung 2010, den Umschlag von Atombrennstoffen über Bremer Häfen zu untersagen, kassiert 2022 das Bundesverfassungsgericht: Gesetzgebungsbefugnis im Atombereich stehe ausschließlich dem Bund zu.
Stimmen aus der Radtour
Gestern sind wir von Brake nach Bremen geradelt, und es war heiß!!!! Den ersten Stopp haben wir bei der Deponie Käseburg gemacht, auf der schwach und mittelradioaktiver Atommüll des AKW Unterweser „freigemessen“ wird.
Besonders aufregend war, dass uns ein Fernsehteam von buten und binnen den ganzen Tag begleitet hat. Wir sind dann über eine schattige Mittagspause in Berne und einen kurzen Infostopp bei der Lürssen Werft an der Weser entlang nach Bremen geradelt, wo wir auf dem Domshof mit Musik und Vorträgen empfangen worden.
Danach ging es ins Quartier, wo wir den Abend bei gutem Essen und weiterer Musik haben ausklingen lassen. Viele von uns sind noch einmal in den Werdersee gehüpft und die herrliche Abkühlung genossen.
Sarah von .ausgestrahlt
Impressionen aus Bremen:
Buten und Binnen - Atomkraftgegner radeln durch Bremen
Am 21.07.22 haben Journalist*innen die Anti-Atom Radtour begleitet. Hier ist ihr Bericht:
Aktionen und Programm am 20. Juli
9:00 Uhr
Abfahrt in Brake
9:30 Uhr
Kundgebung an der Deponie Käseburg
17:00 Uhr
Kundgebung in Bremen mit einer Rede von Bernhard Stoevesandt und dem Straßenmusiker Jörg Isermeyer
Domshof, 28195 Bremen
19:30 Uhr
Abendveranstaltung mit Musiker Jonny Glut
Lidice-Haus, Weg zum Krähenberg 33a, 28201 Bremen
Aktuelle Infos unter: ausgestrahlt.de/radtour
weiterlesen:
- Anti-Atom-Radtour: Von Bad Zwischenahn nach Esenshamm
19.7.22: Ziel der Etappe 11. der Anti-Atom-Radtour ist das AKW Unterweser sowie das Zwischenlager Esenshamm. - Anti-Atom-Radtour: Von Wippingen nach Bad Zwischenahn
18.7.22: Etappe 10. der Anti-Atom-Radtour führt die Radler*innen zum Salzstock Zwischenahn. Am Abend gibt es den .ausgestrahlt-Vortrag: "Ein sicherer Ort? Atommüll-Lager-Suche im Emsland" - Anti-Atom-Radtour: Von Lingen nach Wippingen
17.7.22: Am neunten Tag der Nordtour geht es durch das Emsland - und um den Salzstock Wahn, der erneut für ein Atommüll-Endlager infrage kommen könnte. Am Abend: Zeitzeugen erzählen von den Protesten in den 70er Jahren. - Anti-Atom-Radtour: Von Ahaus über Gronau und Almelo nach Lingen
15 /16.7.22: Die Ziele der Etappen 7 und 8 sind die Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo sowie die Brennelementefabrik in Lingen. - Anti-Atom-Radtour: Von Kalkar nach Ahaus
14.7.22: Die sechste Etappe der Nordtour führt zum Atommüll-Zwischenlager in Ahaus.
Alle Infos zur Radtour
Es ist höchste Zeit, all jenen entschieden entgegenzutreten, die wieder nach Atomkraft rufen.
Fragen und Antworten
Alle wichtigen Informationen zu Anti-Atom-Radtour im Sommer 2022 auf einem Blick
Mobilisieren & Mitmachen
Hier findest Du Ideen, was Du tun kannst, um die Anti-Atom-Radtour zu unterstützen