Aktivist*innen der Initiative „Don’t nuke the climate“ haben Mitte letzter Woche im polnischen Katowice mehrere tausend Unterschriften an die deutsche Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreicht. Schulze versprach, keine atomfreundlichen Statements auf dem COP zu unterstützen.
„Die Atomindustrie ist verdeckt, hin und wieder auch ganz offen sehr präsent auf dem diesjährigen Weltklimagipfel in Katowice“, so Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Lobbyisten versuchen auf der UN-Klimakonferenz Atomenergie als die „Hoffnungen zum Abwenden der Klimakatastrophe“ zu verkaufen. Dagegen sammelten die Atomkraftgegner*innen, darunter Aktivist*innen aus Deutschland, mithilfe einer Online-Petition in nur drei Tagen während der Konferenz 3.541 Unterschriften. Die Unterzeichner*innen fordern:
„Stop the false promises that delay energy transition to 100% renewables. Stop subsidies for nuclear power. Do not support pro-nuclear statement at COP24.”
Ministerin Schulze unterzeichnete die Erklärung ebenfalls. Es werde kein Geld aus Deutschland für solche Atompläne geben, so Schulze. Sie werde keine Statements auf der COP unterstützen, die sich für die Nutzung der Atomkraft aussprechen.
weiterlesen:
-
Kurz vor dem COP: Polen startet den nächsten AKW-Anlauf
29.11.2018 - Medial aufgebauscht startet das Gastgeberland der UN-Klimakonferenz, die zwischen dem 3. und 14. Dezember im polnischen Katowice stattfindet, einen nächsten Anlauf für ein Atomprogramm. Das letzte war gescheitert, die Ruine des ersten AKW steht heute noch. -
Klimaschutz in Europa ist ohne Atomkraft möglich
08.11.2016 - Ein vollständiger Atomausstieg in Europa bis 2050 würde weder die Klimaschutzziele noch die Versorgungssicherheit gefährden, so das Fazit des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW in Berlin. Setze die EU weiter auf Atomkraftwerke, werde die Stromproduktion künftig die teuerste Variante zur Herstellung von Elektrizität. -
Atomkraft: Ein „seltsamer Weg“ für mehr Klimaschutz
18. Dezember 2015 - Als „wegweisendes“ Klimaabkommen werden die COP21-Vereinbarungen von Paris gefeiert. Doch sie öffnen auch Tür und Tor für den Ausbau der Atomkraft. Lobbyorganisationen und Atomfirmen wittern neue Überlebenschancen. In internationalen Abkommen wird ein Comeback verhandelt und auch die EU schafft Möglichkeiten. Doch dieser „seltsame Weg“ für Klimaschutz beinhaltet ein hohes Risiko, enorme Folgekosten und kann nur durch staatliche Milliardensubventionen funktionieren.
Quelle (Auszug): dontnuketheclimate.org, facebook.com/dontnukeclimate