Mit einer Aktionspräsenz wollen Atomkraftgegner*innen und Friedensaktivist*innen vor dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel den Abzug der dort vermutlich lagernden US-Atomwaffen erreichen.
Am Montag startete die Aktionspräsenz der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ mit einer Mahnwache um 2 Minuten vor 12. Dieser symbolkräftige Zeitpunkt wurde gewählt, weil das „Bulletin of the Atomic Scientists“ die Weltuntergangsuhr im Januar 2018 aufgrund der derzeitigen Gefahr eines Atomkriegs auf zwei Minuten vor zwölf stellte. So kurz vor dem Weltuntergang stand die Uhr zuletzt 1953.
Aktuelle Krisen, insbesondere um Nordkorea, aber auch zwischen den USA und Russland, dem Iran, um die Ukraine und Syrien, sind die Ursache für diese Einschätzung. Seit Bekanntwerden der neuen US-Nuklearstrategie Anfang Februar ist auch öffentlich von einem neuen weltweiten Wettrüsten die Rede.
In Büchel lagern mutmaßlich die letzten 20 US-Atomwaffen in Deutschland. Offiziell wurden die Bomben nie bestätigt. Während die Bundesregierung schon 2010 den Abzug forderte, hat die USA angekündigt, diese durch noch zielgenauere und flexiblere neue nukleare Waffen ersetzen zu wollen.
Atomwaffen endlich abziehen!
Motiviert durch den Friedensnobelpreis für die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) und den UN-Atomwaffenverbotsvertrag wird der Druck auf die Bundesregierung in diesem Jahr erhöht. Vom 26. März bis 9. August 2018 – der Nagasaki-Gedenktag – sind unterschiedliche Aktionen geplant. Bereits zum dritten Mal findet solch eine Aktionspräsenz statt.
„Wir verlangen von der Bundesregierung ein klares Signal für Abrüstung. Sie muss sich der Aufrüstung der in Büchel stationierten Atomwaffen entgegenstellen und den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen!“, so Marion Küpker von „Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen“.
Weil Deutschland im letzten Jahr den Beitritt zum von 122 Staaten verabschiedeten UN-Atomwaffenverbot verweigert hatte, haben die Aktivist*innen einen leeren Stuhl vor dem Tor aufgestellt.
weiterlesen:
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Friedensnobelpreis für Anti-Atominitiative
10.10.2017 - Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) hat den diesjährigen Friedensnobelpreis bekommen. Unterdessen haben mehr als 50 Staaten ein Atomwaffenverbot unterzeichnet - Deutschland boykottiert es. -
Hintergrund: Dank Atomkraft zur Atombombe
Die zivile Atomkraft stellt Schlüsseltechniken und Schlüsselrohstoffe zum Bau von Atomwaffen zur Verfügung. Sie versetzt damit viele Staaten oder Organisationen in die Lage, binnen kurzer Zeit eigene Atomwaffen zu entwickeln.
Quellen (Auszug): atomwaffenfrei.de, ohne-ruestung-leben.de, dpa; 27.3.2018