Im norddeutschen Atomkraftwerk Brokdorf und im bayerischen AKW Gundremmingen hat es in den vergangenen Tagen gebrannt. Die Betreiber geben in beiden Fällen Entwarnung: Es habe keine Gefahr bestanden.
Der Vorfall in Gundremmingen liegt schon mehr als eine Woche zurück: Im Technologiezentrum habe es einen Schwelbrand in einem Fass mit flüssigem schwachradioaktiven Abfall aus dem Betrieb der Anlage gegeben, berichtet der Betreiber RWE. Nach Abschluss des Trocknungsvorgangs sei das Fass „einer Sichtprüfung unterzogen“ worden, danach blieb es für eine weiteren Bearbeitung geöffnet. Später habe dann die Brandmeldeanlage angeschlagen, offenbar hat sich der Inhalt des Fasses selbst entzündet. Die Werkfeuerwehr löschte den Brand, dessen Ursache auch Tage nach dem Ereignis noch unklar war.
Das Technologiezentrum befindet sich in separaten Gebäuden des schon lange stillgelegten Block A. Hier werden schwach- und mittelradioaktive Abfälle für die Überführung in ein Atommülllager vorbehandelt.
Pumpe im AKW Brokdorf brennt
Ein weiteres meldepflichtiges Feuer hat sich auf dem Außengelände des norddeutschen AKW Brokdorf ereignet. Das Kraftwerk ist zur Zeit für die jährliche Revision abgeschaltet. Mit einer mobilen Feuerlöschpumpe wurde vor dem Notspeisegebäude das Notspeisebecken entleert. Laut Betreiber Eon seien in der Nacht auf den 20. Juni an dieser Pumpe „wenige Liter Benzin verbrannt“, die Werkfeuerwehr habe mit Wasser aus einem Feuerwehrfahrzeug gelöscht.
Angaben zur Ursache des Feuers macht Eon nicht. Es habe aber „keinerlei Gefahr“ bestanden.
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Quellen (Auszug): eon-kernkraft.com, augsburger-allgemeine.de; 17./21.6.2016