Mit einem riesigen Wegweiser machen AtomkraftgegnerInnen aufmerksam auf den ältesten noch in Betrieb befindlichen Atomreaktor der Welt. Er befindet sich im schweizerischen Beznau.
„Touristen sollen wissen, was die Schweiz wirklich ist“, sagte Christian Engeli, Kampagnenleiter bei Greenpeace. „Schokolade und Sackmesser gehören dazu – aber auch das älteste Kraftwerk der Welt, nämlich Beznau“.
Wer in den kommenden 14 Tagen die Piste 14 des Flughafens Zürich-Kloten anfliegt, kann ihn nicht übersehen: Auf einem Acker wurde von Greenpeace aus gefärbtem Stroh ein 100 mal 150 Meter großer Wegweiser gebaut.
Die Atomanlage Beznau liegt mitten in einem dicht besiedelten Gebiet. Würde es hier zu einem nuklearen Unfall kommen, wären die Folgen fatal: Szenarien zeigen, dass nicht nur Städte wie Aarau oder Baden, sondern auch große Teile Zürichs evakuiert werden müssten. Hunderttausende Menschen würden obdachlos, das Schweizer Wirtschaftszentrum wäre auf lange Zeit blockiert, die Landwirtschaft zerstört und das Trinkwasser radioaktiv verseucht.
1.000 Schwachstellen
Block 1 steht seit über einem Jahr still. Der Reaktorbehälter ist durch die jahrzehntelange Bestrahlung stark abgenutzt, das Material versprödet. Im letzten Jahr wurden zudem in der Stahlwand des Druckbehälters 1.000 Schwachstellen entdeckt.
Im Herbst stimmt die Schweiz über eine wichtige Energievorlage ab: Den geordneten Atomausstieg. Zudem findet am 19. Juni 2016 die große Protestaktion „Menschenstrom gegen Atom“ statt.
- zur Kampagnenwebseite: http://byebyebeznau.ch
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1.000 Risse im ältesten AKW der Welt
09.10.2015 - Mitten in Europa befindet sich das älteste Atomkraftwerk der Welt: Der Block 1 des AKW Beznau in der Schweiz wurde am 1. September 1969 in Betrieb genommen. Im Herzen des Meilers, dem Reaktorbehälter, sollen sich 1.000 Risse oder sogar Löcher befinden. Das zur Zeit abgeschaltete Kraftwerk wird deshalb wohl nie wieder in Betrieb gehen können.
Quelle (Auszug): aargauerzeitung.ch, 19.4.2016