Japans Bevölkerung protestiert weiter für den Atomausstieg

01.04.2016 | Jan Becker

Der Neustart in die japanische Atomenergienutzung wird weiter von Massenprotesten begleitet. Für einen weiteren Atomreaktor wurde kürzlich das endgültige Aus beschlossen, weitere könnten folgen. Die geforderten Nachrüstungen sind den Betreibern zu teuer.

Atomstandorte in Japan
Atomares Japan

Im Zusammenhang mit dem Jahrestag der Fukushima-Katastrophe am 11. März haben mehr als 30.000 Menschen in der japanischen Hauptstadt Tokio vor dem Büro des Ministerpräsidenten Shinzo Abe gegen seine Pläne zum Wiederanfahren weiterer Atomkraftwerke protestiert. Abe hatte am 10. März bekräftigt, dass weitere Meiler die Betriebserlaubnis erhalten sollten. Seiner Meinung nach könne Japan "ohne Atomenergie nicht weiterbestehen“. Eine Mehrheit in der Bevölkerung widerspricht ihm. Laut aktuellen Umfragen fordern 54 Prozent den Atomausstieg.

Weiteres AKW endgültig stillgelegt

Shikoku Electric Power, Betreiber des AKW Ikata in Westjapan, erklärte am vergangenen Freitag, er werde Reaktor 1 stilllegen. Die Kosten für die Modernisierung des fast 40 Jahre alten Reaktors seien angesichts der vergleichsweise geringen Leistung zu hoch.

Damit schrumpft die Anzahl der theoretisch wieder lauffähigen Meiler in Japan von einst 54 vor Beginn der Fukushima-Katastrophe auf 42. Im vergangenen Jahr kündigten allerdings auch andere Betreiber an, Anlagen stilllegen zu wollen.

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Quellen (Auszug): parstoday.com, nzz.ch, taz.de; 27./29.03.2016

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Jan Becker

Jan Becker hat jahrelang die Webseite www.contrAtom.de betrieben und täglich aktuelle Beiträge zur Atompolitik verfasst. Seit November 2014 schreibt der studierte Umweltwissenschaftler für .ausgestrahlt. Jan lebt mit seiner Familie im Wendland. Mit dem Protest gegen regelmäßig durch seine Heimatstadt Buchholz i.d.N. rollende Atommülltransporte begann sein Engagement gegen Atomenergie, es folgten die Teilnahme und Organisation zahlreicher Aktionen und Demonstrationen.

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