In einem offenen Brief fordern zwölf Anti-Atom-Initiativen aus Deutschland und Frankreich erneut die Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim. Es sei „ein Gefahrenherd, der hunderttausende Flüchtlinge – Atomflüchtlinge – auf die Strassen werfen kann“.
In dem Schreiben weisen die Autoren darauf hin, dass die Schwachstellen des Meilers hinlänglich bekannt seien. Das im Grenzgebiet gelegene Akw stelle eine „ernste Gefahr für sieben Millionen Menschen in 100 Kilometer Umkreis dar“. Die Sicherheit gegen Flugzeugabstürze etwa sei mangelhaft.
Dennoch soll das Kraftwerk laut des französischen Präsidenten François Hollande nicht wie zugesagt im kommenden Jahr, sondern erst 2018 stillgelegt werden. Das räumte dieser erstmals Ende September in einem Interview ein. Er koppelt die Schließung des ältesten AKW im Land an die Inbetriebnahme des einzigen Neubaureaktors im Land in Flamanville. Dort war zuletzt allerdings von weiteren Verzögerungen beim Bau berichtet worden.
Die Verbände fordern ein Treffen mit Merkel und Hollande in dieser Woche, bei dem sie die vielen Kritikpunkte gegen das AKW Fessenheim erläutern möchten.
- weitere Infos: http://www.fessenheimstop.org/…
weiterlesen:
- Französisches AKW Fessenheim: Präsident Hollande bricht Abschalt-Versprechen
17. Juni 2015 — Das direkt an der deutschen Grenze stehende und älteste Atomkraftwerk Frankreichs wird vermutlich doch nicht bis Ende 2016 abgeschaltet. Präsident Hollande wird damit sein Wahlversprechen brechen, Fessenheim stillzulegen.
- Frankreich: Fessenheim-Betreiber nach Störfallserie in der Kritik
26. März 2015 — Nach einem weiteren Zwischenfall im AKW Fessenheim bemängelt die französische Atomaufsicht das Krisenmanagement des Betreibers EDF. Ein instandgesetztes Kühlwasserrohr war nach wenigen Minuten erneut gebrochen.
- Französische Umweltministerin: Fessenheim geht „ab 2017“ vom Netz
3. März 2015 — Am vergangenen Wochenende machte das älteste Atomkraftwerk Frankreichs, das sich direkt an der deutschen Grenze befindet, erneut Schlagzeilen. Nachdem die Regierung sich über Monate nicht mehr auf eine versprochene Stilllegung festlegen wollte nun die Ankündigung, der Schrottmeiler solle „ab 2017“ vom Netz gehen.
Quelle (Auszug): fessenheimstop.org, taz.de; 3.10.2015