Mit einer sechstündigen Blockade der Zufahrtsstraße haben AktivistInnen vom „JunepA“, dem Jugendnetzwerk für politische Aktionen, am Montag den Betrieb der Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen gestört.
„Appelle an die Regierung reichen uns nicht aus – wir wollen direkt eingreifen“, kündigten die AktivistInnen bereits im Vorfeld an. „Atomausstieg bleibt Handarbeit! Oder in unserem Fall: Sitzarbeit.“
An dem Standort produziert der französische Staatskonzern Areva Brennelemente für den Weltmarkt. Vom sogenannten „Atomausstieg“ ist die Anlage nicht betroffen und darf damit anders als die letzten acht Atomkraftwerke zeitlich unbegrenzt weiterbetrieben werden.
„Darin zeigt sich die Verlogenheit der Atompolitik der Bundesregierung in besonderer Weise“, heißt es in dem Aufruf zu der Aktion. Auf Druck der Bevölkerung würden die Atomkraftwerke auf dem Gebiet der BRD abgeschaltet – doch von Lingen aus trotzdem AKWs in aller Welt mit Brennelementen versorgt.
Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, hat es in der Vergangenheit immmer wieder Proteste gegen die Anlage gegeben. So auch am Montag morgen, als sich wie angekündigt und gut vorbereitet etwa 30 AktivistInnen in der Zufahrt niederließen. Nach sechs Stunden wurden sie von der Polizei weggetragen.
- weitere Infos: http://junepa.blogsport.eu/
weiterlesen:
- Lingen: Die Zeit ist reif für ein Ende der Brennelementefertigung!
5. Februar 2015 — Nach Beginn der Katastrophe in Fukushima im März 2011 beschloss die Bundesregierung einen neuen Atomausstieg. Doch die Brennelementefabrik im nordrhein-westfälischen Lingen soll unbegrenzt weiterlaufen. Das wollen 120 Organisationen aus dem ganzen Bundesgebiet verhindern.
Quelle (Auszug): junepa.blogsport.eu, 29.9.2015