Tote Tierbabys, giftiger Staub und verzweifelte Nomaden: Der französische Atomkonzern Areva erkundet in der Mongolei Uranvorkommen und bereitet deren Abbau vor. Mit einer Reportage widmen sich vier Nachwuchs-Journalisten dieser Kehrseite der Atomenergie, die von der Atomlobby nur zu gern verschwiegen wird.
Im Herbst 2013 hat der französische Staatskonzern Areva im Bezirk Ulaanbadrakh in der Ostmongolei die Lizenz zum Abbau von Uranvorkommen erhalten. Die Erkundungsarbeiten und -bohrungen, bei denen große Mengen Chemie zum Einsatz kommen, dauern bereits Jahre an. Nomaden leben in der Abwindzone dieser Probebohrungen und berichten von einer zunehmenden Anzahl von Krankheiten und Missbildungen bei ihren Ziegen, Schafen und Kamelen. Das Wasser sei verseucht und der Staub giftig.
Ein Zusammenhang zwischen den Erkrankungen und dem Uranabbau wird bisher bestritten, dennoch kämpfen die Nomaden darum, dass ein solcher anerkannt wird. Areva seinerseits hat bisher keinen Nachweis für die Unschädlichkeit seiner Arbeiten erbracht; weltweit zieht sich der Konzern aus der Verantwortung für die Folgeschäden.
Vier Nachwuchs-Journalisten aus Deutschland, die unter dem Namen „JibCollective“ arbeiten, haben eine beeindruckende Reportage zu diesem Thema gemacht: „Das Schweigen der Lämmer“.
weitere Informationen:
- munx-tenger.de – Mongolei: Atomindustrie und Bergbaukonzerne contra Nomaden (pdf)
weiterlesen:
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Quelle (Auszug): greenpeace-magazin.de, 25.6.2015