In wenigen Wochen geht das nächste Atomkraftwerk für immer vom Netz; es bleiben dann noch acht aktive Meiler in Deutschland übrig. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) teilt in einer aktuellen Stellungnahme die Sorge nicht, dass der Atomausstieg die Energieversorgung in Deutschland gefährdet.
Nach Beginn der Fukushima-Katastrophe beschloss die Bundesregierung bekanntlich, dass bis 2022 nach und nach alle noch aktiven deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Als nächster Reaktor wird in der zweiten Junihälfte das AKW im bayerischen Grafenrheinfeld vom Netz genommen. Das wurde am vergangenen Wochenende von 10.000 KritikerInnen bereits kräftig mit einem „Abschaltfest“ in Schweinfurt gefeiert.
Die Abschaltung von Grafenrheinfeld und auch die Stilllegung der weiteren Reaktoren stellt nach Berechnungen des DIW kein Risiko für die Versorgungssicherheit Deutschlands dar. Auch zeigen die Simulationsrechnungen nur einen leichten Strompreisanstieg.
„In Deutschland wird bereits heute sehr viel mehr Strom produziert als wir verbrauchen“, erklärt Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin. „Die bevorstehende Abschaltung des Atomkraftwerks in Grafenrheinfeld wird daran nur wenig ändern. Auch im Jahr 2025 werden wir noch genügend Strom haben und diesen teilweise sogar ins Ausland liefern.“
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- Schauermärchen zur Energiewende
Mit dreisten Falschbehauptungen versucht die Atomlobby die Energiewende zu stoppen. Wir entlarven die Argumente als Schauermärchen, denn die Fakten sprechen dagegen.
Quelle (Auszug): diw.de, 31.5.2015