Aus dem Widerstand gegen die atomaren Pläne im Landkreis Lüchow-Dannenberg entstand 1989 die „Kulturelle Landpartie“. Jahr für Jahr begeistert Deutschlands größte Handwerks- und Kunstausstellung zehntausende Gäste. Und verdeutlicht vor allem eines: Die Schönheit eines Landstriches, der vor einem Atommüll-Lager bewahrt werden muss. Ein Höhepunkt der diesjährigen KLP wird der bunte Aktionstag an den Atomanlagen in Gorleben sein.
Unter dem Motto „Kulturelle Widerstands Part(y)ie“ werden sich am Freitag vor Pfingsten (22. Mai) hunderte KünstlerInnen, AkteurInnen und AktivistInnen am „Erkundungs-Bergwerk“ treffen und ein weiteres Zeichen setzen: Der Widerstand im Wendland ist weiter fantasievoll, kreativ und lebendig!
Denn hier glaubt niemand an einen ehrlichen „Neustart“ der Atommüll-Lagersuche. Im Gegenteil: Der Energiekonzern Eon klagt und drängt sogar darauf, dass der hochradioaktive WAA-Müll aus Frankreich und England weiter nach Gorleben gebracht wird. Die Bundesregierung streicht den aus politischen Gründen benannten Standort nicht aus dem Verfahren, sondern schafft Fakten für eine Offenhaltung des Bergwerks.
Einmal mehr wird das Wendland also mahnen: Die Atommüll-Frage ist völlig ungelöst. Mit Theater und Musik auf drei Bühnen, zahlreichen KleinkünstlerInnen und natürlich Fakten zur Atompolitik laden die OrganisatorInnen alle Wendland-Gäste zu diesem außergewöhnlichen Spektakel.
- weitere Infos bei der www.bi-luechow-dannenberg.de und auf der Webseite der www.kulturellen-landpartie.de
weiterlesen:
- Suche nach einem Atommüll-Lager: Weiter Streit um Gorleben
20. April 2015 — Die Veränderungssperre für das potenzielle Atommüll-Lager in Gorleben sorgt weiter für Streit: das Lüneburger Verwaltungsgericht wies eine Klage gegen Verlängerung der Sperre zurück. Nun wollen Mitglieder der Atommüll-Kommission per „Trick“ die Umnutzung von potentiellen Atommüll-Standorten ermöglichen. AtomkraftgegnerInnen aus dem Wendland fordern dagegen, den Standort politisch zu streichen.
- Castortransporte: 20 Jahre Atommüll in Gorleben
27. April 2015 — Am 25. April 1995 war es soweit: Der erste Castor traf in Gorleben ein. Er kam aus Philippsburg und enthielt abgebrannte Brennelemente. 15.000 Polizisten “sicherten” den Transport. Seitdem rollten über 100 weitere Behälter in das Wendland. Was als Niederlage für die Anti-Atom-Bewegung erscheint, hat politisch viel verändert: Heute sind die Transporte verboten.
Quelle (Auszug): bi-luechow-dannenberg.de, 4.5.2015