Die Südafrikanische Regierung plant den Ausbau ihrer Atomkraftversorgung und den Neubau von mehreren Atomkraftwerken. Die Bevölkerung fordert den Atomausstieg, denn das Land hat gewaltige Potentiale für Erneuerbare Energien. FilmemacherInnen aus Deutschland besuchten eine Protestaktion.
Bislang besitzt das Land ein AKW am Standort in Koeberg, gebaut nach Plänen der französischen Framatome. Es ist das einzige AKW in ganz Afrika, doch nach Willen der Regierung sollen es mehr werden.
Die Mitglieder der südafrikanischen Regierung haben bereits unter anderem mit Vertretern russischer und französischer Unternehmen Verträge zur Zusammenarbeit im Nuklearsektor unterschrieben. Bis 2030 will Russland Atomkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 9,6 Gigawatt bauen, was neun modernen Reaktorblöcken entspricht. Im September 2014 sei ein entsprechender Kooperationsvertrag mit einem Finanzvolumen von zehn Milliarden Dollar unterzeichnet worden, berichten Medien.
Doch die Öffentlichkeit bekam keinerlei Einblick in diese Vorhaben. Das Misstrauen sei groß, berichten drei FilmemacherInnen aus Deutschland, die sich vor Ort mit afrikanischen AtomkraftgegnerInnen trafen. Mit der Kamera begleiteten sie im November 2014 eine stimmungsvolle Protestaktion und erfuhren: Ein Großteil der Bevölkerung wünscht sich eine Abkehr vom atomaren Vorhaben und stattdessen einen konsequenten Aubau der regenerativen Stromversorgung, denn Südafrika besitzt ideale Gebiete für Wind- und Sonnenkraftwerke.
Die Menschen bekommen in Kürze wohl ungeahnte Unterstützung: Kumi Naidoo, seit Jahren an der Spitze von Greenpeace International und selbst Südafrikaner, kündigte kürzlich seinen Rücktritt zum Ende des Jahres an. Er möchte sich künftig einem „Kampf für Energiegerechtigkeit“ in seinem Heimatland widmen. Atomkraft und Demokratie passen nicht zusammen, so Naidoo.
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Quellen (Auszug): greenpeace-magazin.de, graswurzel.tv; 22.4.2015