Mit einem unplanmäßigen Stillstand des norddeutschen Atomkraftwerks Brokdorf endet der Störfallreport für den Monat Januar. Eine Leckage zwang den Betreiber Eon am Freitagabend zu dieser Maßnahme.
Weil die Reparatur eines Öllecks am betroffenen Maschinentransformator – der den Atomstrom ins Netz einspeist – nur spannungslos erfolgen konnte, musste der Druckwasserreaktor an der Elbe für einen Tag den Betrieb stoppen. Als Ursache für den Verlust des Schmier- und Kühlmittels nennt Eon einen „Defekt an einem sogenannten Kompensator, eine flexible Verbindung in einer Rohrleitung der Ölversorgung des Maschinentransformators“. Heute meldet der Konzern, dass der Reaktor seit Samstagnachmittag, 16.00 Uhr, wieder im Leistungsbetrieb ist.
Weitere Meldungen über Störungen oder Defekte aus Atomanlagen im Januar 2015:
- 10.01.2015 – Geringfügige Leckage an Sprinkler-Leitung im Kernkraftwerk Unterweser
- Einstufung nach INES: 0 – Meldekategorie: N
- 12.01.2015 – Frankreich: Block 4 in Cattenom abgeschaltet
- 13.01.2015 – Kraftwerk Biblis Block B: Notstromdiesel bei Prüfung nicht gestartet
Einstufung nach INES: 0 – Meldekategorie: N - 23.01.2015 – Philippsburg-2: Defekt an einer Armatur-Steuerung
Einstufung nach INES: 0 – Meldekategorie: N - 28.01.2015 – Philippsburg-2: Funktionsstörung an einer Armatur eines Notspeisesystems
Einstufung nach INES: 0 – Meldekategorie: N - 29.01.2015 – Kernkraftwerk Brokdorf: Defekte Baugruppe in Prüfeinrichtung des Notstromdiesels
Einstufung nach INES: 0 – Meldekategorie: N
weiterlesen:
- AKW-Störfall-Report für Dezember 2014
2. Januar 2015 — Im Dezember 2014 mussten 15 Störfälle, Vorkommnisse oder Abweichungen vom regulären Betrieb in Atomanlagen verzeichnet werden. Davon betreffen acht deutsche Anlagen. Seit Jahresbeginn summieren sich die Störungen in Deutschland auf 76, davon 58 meldepflichtige.
- Die Unsicherheit von Atomkraftwerken
Alle AKW sind “sicher” – behauptet die Bundesregierung. Und angeblich soll bei deren Betrieb Sicherheit “oberste Priorität” haben. Zweifel sind angebracht. Informationen und Einschätzungen dazu gibt es auf dieser Seite.
Quellen (Auszug): eon-kernkraft.de, 2.2.2015