Deutschlands Stromexport ist weiter auf Rekordkurs: Nach Prognosen wurde noch nie soviel elektrische Energie ins Ausland verkauft wie in diesem Jahr. Ein schnellerer Atomausstieg wäre also möglich.
Wie das Statistische Bundesamt am gestrigen Dienstag auf der Grundlage von Angaben der vier großen Übertragungsnetzbetreiber mitteilte, bleibt Deutschland trotz des allmählichen Ausstiegs aus der Atomenergie Nettoexporteur von Strom.
Noch nie waren die ausgeführten Strommengen in der Bilanz so groß wie 2013. Im letzten Jahr wurden 71,8 Terawattstunden (TWh) ausgeführt und rund 36,9 TWh über die europäischen Stromnetze importiert. Damit ergibt sich ein Exportüberschuss von 34,9 TWh. Gegenüber 2010 hat sich der Überschuss nahezu verdoppelt, was vor allem an dem kräftigen Ausbau der Erneuerbaren Energien liegt.
Für dieses Jahr soll diese Rekordmarke noch einmal übertroffen werden: Allein im ersten Halbjahr 2014 lag der Überschuss bei 18,3 Terawattstunden (TWh), berichtete die Bundesnetzagentur im Juli. Im bisherigen Rekordjahr 2013 lag dieser Wert im gleichen Zeitraum noch bei 14,4 TWh.
Für AtomkraftgegnerInnen ist diese Entwicklung ein weiteres Argument für einen schnelleren Atomausstieg. Mindestens drei der letzten neun AKW laufen in der Bilanz nur für das Ausland – ein nicht hinnehmbares Risikopotential, denn ein schwerer Reaktorunfall ist jederzeit möglich. Auch ist die Entsorgung des hochradioaktiven Atommülls völlig ungeklärt – und mit jedem AKW-Betriebstag wächst der nukleare Müllberg.
- Dem Atomausstieg Beine machen!
Neun AKW noch neun Jahre – neun Ideen für mehr Tempo: Zu Beginn des Jahrtausends waren 19 AKW am Netz, heute sind es noch neun. Wir wollen den schwarz-rot-grün-gelben Konsens „die meisten AKW dürfen unbehelligt bis 2022 laufen und dann schauen wir weiter“ aufbrechen. Hier sind Ideen, wie wir dem erst halb fertigen Atomausstieg Beine machen. Neun Ideen für Dich und Dein Engagement.
- Neuer Stromexport-Rekord erwartet
7. Dezember 2013 — Nach Berechnungen des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme betrug der Saldo des deutschen Stromexportes im November 2013 rund drei Milliarden Kilowattstunden (TWh). Zusammen mit den Vormonaten addiert sich damit der Exportsaldo für die ersten elf Monates dieses Jahres auf rund 27,5 TWh.
Quelle (Auszug): dpa, 16.12.2014