Nach der Meldung über jahrzehntelange Lagerung von verbrauchten Brennstäben im bayerischen AKW Gundremmingen legt nun Niedersachsen nach: Seit 26 Jahren befinden sich Brennelemente im Lagerbecken des AKW Grohnde. Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne) findet, diese Art der „Zwischenlagerung“ gehöre auf den Prüfstand.
Eigentlich sollen verbrauchte Brennelemente fünf Jahre im Wasser der Abklingbecken – die sich im Innern der Meiler befinden – Wärme und Strahlungsintensität verlieren. Danach sollen sie in einen Transport- und Lagerbehälter vom Typ Castor verpackt und im Standortzwischenlager geparkt werden, wo sie auf eine endgültige Entsorgung in ein mögliches „Endlager“ warten müssen.
Allem Anschein nach funktionieren einige Kraftwerksbetreiber die Abklingbecken zu Zwischenlagern um.
Im AKW Grohnde lagern hingegen seit nunmehr 26 Jahren – also seit 1988 – mehr als 500 Brennelemente im Nasslager. Laut eines Berichts der „Neue Osnabrücker Zeitung“ will Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) diesen Umstand nun prüfen lassen: Zwar gebe es bislang keine „ausdrückliche Befristung“ für eine Zwischenlagerung in Abklingbecken, jedoch sei „ernsthaft zu hinterfragen“, ob „eine jahrzehntelange Nasslagerung tatsächlich dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht“. Wenzel fordert, dass sich auch die Atommüllkommission von Bund und Ländern dieses Themas annimmt.
Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sich im bayerischen Atomkraftwerk Grundremmingen einzelne Brennelemente bereits seit 1986 im Nasslager befinden.
- Brennelemente seit 28 Jahren im Nasslager: AKW Gundremmingen vor Betriebsstopp?
3. Dezember 2014 — Im bayerischen Gundremmingen stehen die letzten Siedewasserreaktoren, die seit dem Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima noch in Betrieb sein dürfen. Die Brennelemente-Lagerbecken sind fast voll. Möglicherweise droht deshalb ein Betriebsstopp.
Quelle (Auszug): noz.de, 09.12.2014