Drohnen: Studie belegt reale Gefahr für Atomanlagen

25.11.2014 | Jan Becker

In Frankreich fliegen Drohnen unbehelligt über Atomanlagen – mögliche Anschläge wären katastrophal. Mit einer Studie belegt Greenpeace, wie real die Gefahren und wie anfällig die Atomanlagen für terroristische Angriffe sind.

Seit Wochen beschäftigen die französischen Sicherheitsbehörden Drohnenüberflüge über Atomanlagen, bis heute konnte niemand verantwortlich gemacht werden. Die Sicherheitsbehörden „agieren hilflos, die Betreiber schützen ihre AKW nicht ausreichend“, kommentiert nun Greenpeace, die schon 2010 vor solchen Aktionen gewarnt hatten. Das gelte insbesondere für veraltete französische Anlagen wie Cattenom, Gravelines oder Fessenheim, so das Resumee des aktuellen Greenpeace-Reports, in dem Diplom-Physikerin Oda Becker mögliche Szenarien für Drohnenangriffe darstellt. So könnten die Flugkörper zum Beispiel einen Sprengstoffanschlag durch einen eingeschleusten Terroristen unterstützen, für Angriffe aus der Luft eingesetzt werden oder Informationen für einen Bodenangriff sammeln.

„Die überalterten Atomanlagen müssen abgeschaltet werden, bis die Hintergründe der Drohnenüberflüge geklärt sind“, verlangt Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte von Greenpeace. „Die Anlagen sind absolut unzureichend gegen Angriffe gesichert. Die Bevölkerung wird nicht ausreichend informiert.“

Vor allem die alten Anlagen in Fessenheim und Gravelines seien für Terrorangriffe „anfällig“, denn ihre Außenwände seien gerade einmal 90 Zentimeter dick. Heute werden zwei Meter starke Betonwände empfohlen. In Cattenom habe die Aufsichtsbehörde ASN im August 2011 bei Stichproben-Tests 35 Mängel bei sicherheitsrelevanten Komponenten gefunden. Das seien „nur einige der Aspekte“, die aber reichen würden um deutlich zu machen: „Wir können die Atomkraft schon aus Sicherheitsgründen nicht riskieren – ganz abgesehen von der möglichen Gefahr durch Atommüll.“

Übersichtskarte: Drohnen über französischen Atomanlagen

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Quelle (Auszug): greenpeace.de, 24.11.2014

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Jan Becker

Jan Becker hat jahrelang die Webseite www.contrAtom.de betrieben und täglich aktuelle Beiträge zur Atompolitik verfasst. Seit November 2014 schreibt der studierte Umweltwissenschaftler für .ausgestrahlt. Jan lebt mit seiner Familie im Wendland. Mit dem Protest gegen regelmäßig durch seine Heimatstadt Buchholz i.d.N. rollende Atommülltransporte begann sein Engagement gegen Atomenergie, es folgten die Teilnahme und Organisation zahlreicher Aktionen und Demonstrationen.

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