Dokumentation der Fachtagung vom 19.-22.6 online
Die verschiedenen Prozesse und Zwischenschritte bei der Verarbeitung von Uran werden von Atombefürwortern oft als „Atomarer Kreislauf“ bezeichnet. Dabei handelt es sich mitnichten um einen Kreislauf, sondern vielmehr um eine Sackgasse, die beim Rohstoff Uran beginnt und beim Atommüll endet. Korrekter ist daher „Nukleare Kette“. Jedes Glied dieser Kette, vom Uranbergbau über den Transport von „Yellow Cake“, die zivile Nutzung der Atomenergie, die militärische Nutzung von Atomwaffen, die Wiederaufarbeitung ausgebrannter Brennstäbe bis hin zur Lagerung von Atommüll, fügt Umwelt und menschlicher Gesundheit irreparable Schäden zu. Millionen Menschen leiden weltweit unter den Folgen der zivilen und der militärischen Atomindustrie, die sich im Rahmen der Nuklearen Kette als zwei Seiten einer Medaille darstellen.
Die Tagungsserie, die in Basel 2010 mit der IPPNW-Tagung „Uranium mining, health and indigenous peoples“ begann und in Bamako/Mali (2012) und Dar Es Salaam/Tansania (2013) seine Fortsetzung fand, ist vom 19.-22. Juni nach Europa zurückgekehrt. Dabei wurde der Blick auf die lange Geschichte des Uranabbaus in Deutschland und die Auswirkungen der Uranabbaus auf Gesundheit und Umwelt im eigenen Land gerichtet. Im Mittelpunkt standen dabei die Gefahren ionisierender Strahlung.
Die einzelnen Beiträge der Fachtagung zu den gesundheitlichen Folgen des Uranbergbaus sind nun online einzusehen.
- Einführung in die Tagung (Prof. Dr. Andreas Nidecker, IPPNW-CH)
- Gefahren ionisierender Strahlung (Dr. Alex Rosen, IPPNW Deutschland)
- Der ostthüringer Uranbergbau und die Arbeit des Kirchlichen Umweltkreis Ronneburg (Hans-Dieter Bart)
- Geheime Verschluss-Sache Wismut – das Forschungsprojekt des Umweltkreises (Frank Lange)
- Spielregeln und Schwachpunkte bei der Begutachtung strahlenbedingter Berufskrankheiten (Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.)
- Der Fall Warta, Gutachten, Gutachter, Rechenübungen (Dr. Sebastian Pflugbeil, Gesellschaft für Strahlenschutz)
- Health insurance certificate in the WISMUT mine 1985 – 1989 and comparison with German Democratic Republic (GDR, East Germany) reference data 1989 for age groups and for selected diagnoses (ICD-9 numbers) (Dr. Sebastian Pflugbeil; Gesellschaft für Strahlenschutz)
- Uranium -Mining: World Market Situation of Uranium (Prof. Dr. Andreas Nidecker, IPPNW-CH)
- The Effects of Uranium Mining on Health – Case Studies from the Witwatersrand Goldfields in South Africa (Mariette Liefferink, FSE RSA)
- Uranium Mining in Australia – a long story (Dr. Bill Williams, MAPW Australia)