Bundesweit 20.000 Stahlblechfässer mit schwach- und mittelradioaktivem Müll in AKW
Das zuständige Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein bietet auf der Homepage eine ausführliche Dokumentation von Fragen und Antworten zum Fund korrodierender Stahlblechfässer mit schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen im AKW Brunsbüttel an.
Im Februar waren weitere rostige Atommüll-Fässer in den Kellerräumen des AKW Brunsbüttel bekannt geworden. Nun wird offenbar deutlich, dass die Fässer zum Teil mehr Rost als Fass sind. Die Bilder auf der Webseite des Ministeriums sprechen für sich. In den zusammengestellten Fragen und Antworten heisst es unter anderem:
Die Untersuchungen der Atomaufsicht ergaben, dass weitere Fässer zum Teil erhebliche Korrosionserscheinungen aufweisen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei Handhabungen (Anheben, Verfahren, Umsetzen, Absetzen) solcher Fässer radioaktive Stoffe freigesetzt werden.
Und weiter ist zu lesen: Die Reaktorsicherheitsbehörde hält es für wahrscheinlich, dass noch weitere Fässer derart stark von Rost befallen sind, dass die erforderlichen Handhabungsvorgänge (Anheben, Entleeren) nicht mehr ohne weiteres erfolgen können.
Das Problem dürfte sich aber nicht nur auf Brunsbüttel beschränken. Wie die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) schreibt, lagern nach einer Statistik der Uni Hannover bundesweit 20.000 Stahlblechfässer mit schwach- und mittelradioaktivem Müll in Atommeilern. Was in Brunsbüttel rostet, dürfte in anderen AKW auch rostgefährdet sein…