Brennelementhüllen von Cattenom, Fessenheim u.a. Reaktoren betroffen
In 25 von 58 französischen Atomkraftwerken soll es zur Korrosion von Rohren gekommen sein, die die Brennelemente umhüllen. Auch die Anlage in Cattenom ist davon den Meldungen nach betroffen. Wie die Lokalzeitung „Trierischer Volksfreund“ in folgendem Artikel berichtet, trat die Korrosion an den zwischen 0,6 und 0,8 Millimeter dicken Hüllen aus der Metalllegierung Zirkaloy auf. Laut Experterertenaussagen soll bei dem Metall Korrosion unvermeidbar sein – es oxidiere durch den Einfluss von Sauerstoff. Zudem würde die ständige Strahlung im Reaktor die Struktur der Legierung verändern. Damit sei die Einsatzzeit der Brennelemente auf höchstens fünf Jahre begrenzt. Auch der Saarländische Rundfunk (SR) berichtete von dem Problem (hier der Artikel – die Korrosion tritt allerdings an den Brennstäben, nicht an „Brennstoffzellen“ auf).
Im Jahr 1969 hat die Korrosion solcher Hüllen im Reaktor im schweizerischen Lucens zu einem schweren Reaktorunfall mit teilweiser Kernschmelze geführt (vgl. auch Interview in der ZEIT). In dem Versuchsatomreaktor war dem Bericht nach die Magnesiumhülle eines Brennstabs geschmolzen und nachfolgend das darin enthaltene Uran. Infolgedessen kam es zu Explosionen und Uran gelangte ins Kühlwasser. Grund für die Schmelze waren durch Korrosion verstopfte Brennelementhüllen, die dem Kühlmedium keinen Durchgang mehr boten.