Fukushima-Nachrichtenrückblick

09.02.2014 | Matthias Weyland

Nachdem es zuletzt auch Meldungen kritischer Akteure aus Japan gab – etwa eine Klage gegen die Reaktorhersteller oder das 100-Prozent-Erneuerbare-Ziel bis 2040 der Präfektur Fukushima – schlingert die Regierung weiter auf ihrem pro-Atom-Kurs. Dies bestätigt die Haltung aus dem letzten Jahr, verwundert aber angesichts der steigenden Staatskosten für die Bewältigung des anhaltenden Super-GAUs. Der Journalist Joachim Wille fasst die Situation in einem längerem Hintergrundartikel zusammen und schreibt u.a.: „Die Regierung will sogar noch drei neue Reaktoren genehmigen. Der Betreiber Tepco ist auch wieder ganz vorn dabei.“

Ebenfalls letzte Woche (alle Meldungen von spreadnews.de): Die Atomaufsichtsbehörde NRA drängt den Betreiber TEPCO auf einem Treffen, das Strahlungsniveau auf dem Gelände des AKW Fukushima Daiichi zu senken. Gegenwärtig wird der jährlich zulässige Grenzwert stellenweise um das achtfache überschritten.

Zeitgleich buhlten die Verantwortlichen um die Erlaubnis zur Verklappung von radioaktivem Grundwasser in den Pazifik. Dazu hatte TEPCO Strahlenwerte unterschiedlicher Arten von radioaktivem Material genannt.

Mitte der Woche hat das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales angekündigt, eine Studie zur Strahlungsbelastung von Arbeitern auf dem Reaktorgeländer zusammenzustellen. Ziel der Studie sei es festzustellen, wie sich die Radioaktivität auf die Angestellten auswirke…

Kritischer scheint die Situation für die Arbeiter bei der Bergung der Brennelemente zu werden. Diese hatte im November – vermutlich mit halbwegs intakten Spaltelementen – begonnen (vgl. Blogbeitrag). Letzte Woche wurde von Problemen beim Bergen der Brennelemente aus dem Abklingbecken in Reaktor 4 berichtet. Die Atomaufsichtsbehörde NRA erklärte, die Strahlung die während der Bergungsmaßnahmen in die Umgebung freigesetzt werde, sei zu hoch. Zu Beginn der Bergung hatte TEPCO versichert, das Wasser im Abklingbecken biete den Arbeitern vor Ort ausreichend Schutz.

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Matthias Weyland

Matthias Weyland, Jahrgang 1979, ist seit 2006 bei .ausgestrahlt dabei. Beim BUND Baden-Württemberg, für den er bis Ende 2012 arbeitete, kämpfte er unter anderem für die Energiewende und gegen den Bau eines weiteren klimaschädlichen Kohlekraftwerks in Mannheim. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Umweltbundesamt.

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