Konventionelle Kraftwerke zu unflexibel

17.01.2014 | Matthias Weyland

Vorige Woche machte eine Meldung Schlagzeilen, wonach ein öffentlich nicht genanntes Unternehmen Verfassungsbeschwerde eingelegt hat. Hintergrund ist, dass die betriebseigenen Kraftwerke von Unternehmen womöglich kurzzeitig abgeschaltet werden müssten, weil es zu viel Sonnen- und Windstrom im Netz geben könnte. Alles im Konkunktiv, wohlgemerkt! Ingo Arzt hat in der TAZ einen sehr empfehlenswerten Kommentar geschrieben („Aufgebauschter Pseudoskandal“).

Das ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Die zweite lautet: Der aktuelle Kraftwerkspark (nicht nur derjenige der Unternehmen – hier sind verhältnismäßig häufig kleinere und regelbare Einheiten anzutreffen) ist nach wie vor zu unflexibel für die zunehmend fluktuierenden Energien im Netz. Ein weiteres Zeugnis dafür ist der Stromrekord aus den am meisten klima- und umweltschädlichen Braunkohlekraftwerken. Und schließlich belegt dies auch der jüngst angekündigte europäische Stromnetz-Ausbau des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz – würden die hiesigen Kraftwerke flexibler zu regeln sein, wäre kein so starker Export von EE-Strom ins Ausland nötig.

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Matthias Weyland

Matthias Weyland, Jahrgang 1979, ist seit 2006 bei .ausgestrahlt dabei. Beim BUND Baden-Württemberg, für den er bis Ende 2012 arbeitete, kämpfte er unter anderem für die Energiewende und gegen den Bau eines weiteren klimaschädlichen Kohlekraftwerks in Mannheim. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Umweltbundesamt.

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