Energiewende verkehrt (05): Ein Deckel genannt Pfad

18.11.2013 | Redaktion

Im landläufigen Sprachgebrauch ist ein Pfad ein schmaler Weg, oft holperig, nicht selten eine Abkürzung. In jedem Fall jedoch verläuft er unter freiem Himmel, das heißt: Nach oben ist viel Luft. Ein schöner Begriff also, wenn es um erneuerbare Energien geht. Die sind bekanntlich in den letzten Jahren drastisch billiger geworden – mithin die beste Voraussetzung, um sie jetzt zügig auszubauen und so möglichst viel Kohle- und Atomstrom mit all seinen Folgeschäden und Folgekosten für die Allgemeinheit zu ersetzen.

Noch-Umweltminister Peter Altmaier (CDU), zugleich Chefunterhändler der Unionsparteien in der Koalitions-Arbeitsgruppe „Energie“, verfolgt jedoch ein gänzlich anderes Ziel. Er will den Ausbau der erneuerbaren Energien begrenzen, andersherum ausgedrückt: Marktanteile für Atom- und Kohlestrom reservieren. Das hört sich – zugegebenermaßen – ziemlich doof an. Weswegen Altmaier nun eine wohlklingende Umschreibung für sein Vorhaben gefunden hat: Er fordert „einen verbindlichen Ausbaupfad für erneuerbare Energien“. „Deckel für erneuerbare Energien“ wäre die wohl treffendere Formulierung.

Die Demonstration „Energiewende retten“ am 30.11. in Berlin wird übrigens umso eindrücklicher werden, je mehr Menschen sich schon jetzt verbindlich für ihren Pfad dorthin entscheiden, etwa durch einen Ticketkauf. Busse etc. sind bereits aus 103 Städten im Angebot.

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