Radioaktives Erbe kostet neue Milliarden

07.09.2013 | Matthias Weyland

Parallel zu den explodierenden Kosten beim Umgang mit den Endlagern Asse II (genauso wie später Morsleben), den Kosten für Schacht Konrad und die zahlreichen Zwischenlager als auch die erwartbaren Kosten durch den AKW-Rückbau kommen einmal mehr Milliarden-Beträge für das atomare Abenteuer auf die Bevölkerung zu.

Radioaktiver Müll aus FZ Jülich kostet halbe Milliarde Euro

Das radioaktive Erbe deutscher Atomforschung zu beseitigen, soll rund 450 Millionen Euro kosten, so der „Spiegel“. Der Betrag wird laut US-Energieministerium für den Transport der abgebrannten Brennelemente aus dem Forschungszentrum Jülich zurück in die USA fällig. Dabei läuft fürs Bundesforschungsministerium, Dienstherr des FZ Jülich, die Zeit: Ende des Jahres läuft die Genehmigung für die Zwischenlagerung aus.

Fukushima lässt grüßen – mehrere Milliarden für Sanierung der Wismut

Mit den Rückständen des Uranabbaus bereitet eine weitere Baustelle ernsthafte Sorgen und verursacht ebenfalls Milliarden-Kosten: Auch hier bleibt das Problem an der bundeseigenen Wismut GmbH hängen. So verzögert sich die Sanierung der Anlage Culmitzsch bei Gera von ursprünglich 2015 auf frühestens 2023. Ähnlich wie in Fukushima ist derzeit Wasser ein Hauptproblem. Durch Starkniederschläge kommt die Wasserbehandlungsanlage nicht hinterher, der vorgeschaltete Speicher ist voll. Alleine drei Milliarden Euro hat die Sanierung der Wismut-Altlasten in Thüringen bisher gekostet, in Sachsen etwa 2,7 Milliarden Euro. Der Gesamtbedarf bis 2040 wird auf gut 7 Milliarden Euro geschätzt.

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Matthias Weyland

Matthias Weyland, Jahrgang 1979, ist seit 2006 bei .ausgestrahlt dabei. Beim BUND Baden-Württemberg, für den er bis Ende 2012 arbeitete, kämpfte er unter anderem für die Energiewende und gegen den Bau eines weiteren klimaschädlichen Kohlekraftwerks in Mannheim. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Umweltbundesamt.

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