Seit vier Tagen finden die Aktionstage Katastrophenschutz statt, bei denen Anti-Atom-Initiativen quer durchs Land mit vielfältigen Aktionen auf das bestehende Atomrisiko aufmerksam machen. Bis Ende der Woche sind nach aktuellem Stand noch zehn Aktionen angekündigt (hier einsehen oder selbst noch Aktion eintragen).
Währenddessen hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gegenüber der Südwestpresse die Kritik der Ärzteorganisation IPPNW bestätigte, wonach es bei einem Atomunfall mit Freisetzung von radioaktivem Spaltmaterial keinen ausreichenden Schutz für die Bevölkerung gibt: „Wir haben empfohlen, dass die bisherigen Planungen nach Fukushima kritisch überprüft und weiterentwickelt werden sollten“, räumte eine Sprecherin der Bundesbehörde ein. Dieser Empfehlung der Fachbehörde des Bundes sind die Innenminister und die Katastrophenschutzbehörden der Länder bislang aber nicht nachgekommen. Nach Auskunft des Regierungspräsidiums Stuttgart sind die Rahmenbedingungen für den Katastrophenschutz seit 2009 nicht verändert worden. Das Innenministerium in München teilte der Südwestpresse mit, die bayerischen Katastrophenschutzpläne würden nach der Risikoeinschätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz entwickelt. „Tatsächlich aber werden die Empfehlungen des Bundesamtes ignoriert und die dringend notwendigen Verbesserungen des Katastrophenschutzes auf die lange Bank geschoben“, kritisiert der in der IPPNW engagierte Allgemeinarzt Reinhold Thiel.
Zur ausführlichen Mitteilung der IPPNW. Es ist wohl an der Zeit, gut zwei Jahre nach Fukushima die Politik und Behörden wieder wachzurütteln.