Während die UN vor wenigen Tagen effizientere Hilfe und mehr Anstrengungen für die Strahlenopfer angemahnt und die negativen gesellschaftlichen Folgen in den Mittelpunkt gestellt hat – die gesundheitlichen Folgen des GAU aber klein-rechnet (vgl. Pressemeldung der UN und Bericht der Süddeutschen Zeitung), wird nach aktuellen Agenturmeldungen das Personal am havarierten Atomkraftwerk Fukushima knapp.
Zum einen gebe es inzwischen in der Gegend weniger gefährliche und besser bezahlte Jobs. Zum anderen seien bei vielen der 3.000 Arbeiter, die die Schrottreaktoren aktuell unter Kontrolle halten und mit Aufräumarbeiten beschäftigt sind, die zulässigen jährlichen oder gar lebenslangen „Dosisleistungen“ ausgeschöpft. Wobei allein der Begriff „Lebensdosisleistung“ vor dem Hintergrund der akuten Strahlenwirkung unmenschlich anmutet (zur grundsätzlichen Kritik an Schwellenwerten und der Wirkung von Strahlung vergleiche die Hintergrund-Information der IPPNW).
Nach wie vor kommt es immer wieder zu Lecks in den Kühlwasserkreisläufen, und die Bergung der stark strahlenden Brennstäbe kommt nur schleppend voran. Insgesamt sollen die notwendigen Sicherungsarbeiten an den Reaktorruinen den Experten zufolge noch mindestens 40 Jahre dauern. Das sind mindestens 40 lange Jahre mit Strahlenexpositionen für die beschäftigten Arbeiter. Von den Folgen für die Bevölkerung ganz zu schweigen. Und mindestens 40 lange Jahre, in denen wir die Katastrophe nicht verdrängen oder vergessen sollten…