Lange konnte man das Atommüllthema ignorieren. Als Atom-Fan sowieso – daran hat sich nicht viel geändert. Als Regierungspartei ganz überwiegend – sofern nicht gerade die Asse oder andere betroffene Standorte im eigenen Wahlbereich lagen. Am ehesten machten das Dilemma die AtomkraftgegnerInnen publik – meist und berechtigterweise mit Fokus auf den Stopp der weiteren Produktion von Atommüll und der Umsetzung des Verursacherprinzips.
Nun, rund vier Dekaden nach Inbetriebnahme der ersten hiesigen Reaktoren, fängt der Atommüll zunehmend an, realen Ärger zu machen. Und die Regierenden jeglicher Couleur zeigen sich hoffnungslos überfordert. Da steht der Müll bis zum Dach und die Betriebsgenehmigung des Zwischenlager läuft ab – als wäre das nicht abzusehen gewesen! Die politische Reaktion darauf wird von folgendem Blog-Kommentar gut zusammengefasst.
Auch in unserem westlich gelegenen Nachbarland läuft es nicht besser. Analog zu der abgekarteten Scheinveranstaltung, die in einer Woche in Berlin stattfindet, und bei der die politischen Alphatiere das Problem politisch für behandelt erklären möchten (übrigens, die Liste der Organisationen und Akteure, die der Veranstaltung fern bleiben, wird immer länger), musste in Frankreich eine öffentliche Anhörung zum geplanten Endlager in Bure nach Protest abgebrochen werden.
Alle Beteiligten werden noch sehen: Mit Aussagen wie der der französischen Gesellschaft für Atommüll (Andra), das Endlagerprojekt sei sicher, hat man das Problem nicht erkannt. Und wird es nicht lösen. Der Druck allerdings wächst – mit jedem Tag, in dem in einem der neun Reaktoren mehr und realer Atommüll produziert wird.